Montag, 2. Dezember 2013

Ab durchs Meer

Nun ja. Nicht ganz. Das Meer ist naemlich schon vor ein paar Millionen Jahren verschwunden und hat nur sein Salz zurueckgelassen und nennt sich jetzt Salar de Uyuni. Und das war unser letzter Stopp in Bolivien, bevor wir einmal quer durch die Wueste nach Chile gefahren sind. Aber von vorne:
Von Potosi aus nahmen wir den Bus nach Uyuni, einem Ort mitten im Nichts. Warum Leute hierher kommen? Na, wegen der Salzwueste! Das wurde uns auch sofort nach der Ankunft klar, denn wir hatten noch nicht mal unser Gepaeck aus dem Bus geholt, als wir schon von 2 Reiseagenturen angequatscht wurden. Die mussten aber erstmal warten, denn ich musste aufs Klo und unser Gepaeck wollten wir auch erstmal loswerden, bevor wir uns auf die Agentur Suche machen wollten. So eilig hatten wir es schliesslich nicht. Nachdem wir ein Hostel gefunden hatten, was nicht mal teurer war als in anderen Orten Boliviens, haben wir erstmal Barbro angerufen, eine Schwedin, die hier mit ihrem bolivianischen Mann und ihren Kindern wohnt und deren Nummer wir von Felipe aus der internationalen Gemeinde in La Paz bekommen hatten. Und von ihr wurden wir gleich mal eingeladen, es gab Donuts und sie erzaehlte uns so einiges ueber die Kulturunterschiede und die Korruption und wir bekamen den Raum gezeigt, in dem Geronimo, ihr Mann, Englischunterricht gibt aber auch die selbst gegruendete Gemeinde sonntags zusammen kommt und Gottesdienst feiert.
Nachdem wir uns von ihr verabschiedet hatten und mit Tipps fuer Agenturen ausgeruestet waren, machten wir uns auf den Weg, die Agenturen zu stuermen. Nun gut, ganz so sahs dann doch nicht aus. Es gibt wahrscheinlich mehr Agenturen als irgendwelche anderen Geschaefte und wir angelten uns von einer zur anderen, um zu erfahren, wo die kleinen aber feinen Preisunterschiede lagen. Schlussendlich, nach ca 2 Stunden Suche, bekamen wir ein angebliches "Super Special Angebot". Nun gut, es war billiger als die anderen und beinhaltete das Gleiche. Wir hatten wohl den Vorteil, dass es mittlerweile schon kurz vor 20 Uhr war und alle ihre Jeeps fuer den naechsten morgen vollbekommen wollten und deshalb der Preis ein wenig sank. :D
Dann gabs noch super Pizza und wir gaben unsere letzten Bolivianos aus, bevor wir schlafen gingen, um fuer die naechsten 3 Tage geruestet zu sein.
Am naechsten Morgen machten wir uns erstmal auf den Weg zur Migration, um unseren Ausreisestempel zu bekommen, da wir gehoert hatten, dass der bolivianisch/chilenische Grenzposten wohl nicht immer besetzt ist und wir ohne Stempel weder aus, noch nach Chile einreisen duerften. Aber dort wurde uns gesagt, wir muessten 15 Bolivianos zahlen, sonst geht da nicht. Korruption, wie sich spaeter rausstellte...
Dann gabs noch das wohl langsamste Fruehstueck meines Lebens (die Bedienung war wohl alleine, also auch ohne Koch und das Restaurant war voll, das heisst, es kam mal so alle 15 Minuten noch ein Teil vom kompletten Fruehstueck :D) bevors zur Agentur ging, wo unsere Rucksaecke aufs Dach des Jeeps geschnallt wurden und wir unsere 4 peruanischen Mitfahrer sowie unseren Fahrer kennenlernten.
Der erste Stopp war dann der "Cementerio de Trenes", der Eisenbahnfriedhof, auf dem die Eisenbahnen einfach mitten in der Wueste stehen, weil sie zum Kupferabbau nicht mehr benoetigt werden (weil es kein Kupfer mehr gibt). Spannend, die alten Rostlauben!
Dann gings zu einem kleinen Ort, wo auch Mittag gegessen wurde, bevor wir schliesslich in die Salar fuhren. WOW! Beeindruckend! Ich hab noch nie soviel weiss gesehen! Da ist einfach alles gerade, und man sieht kilometerweit nichts, ausser dem Salz! Es entstanden so einige witzige Bilder, die ich euch hoffentlich zeigen kann.
In der Wueste gings dann zur "Fischinsel", einer Insel in Fischform auf der lauter riessige Kakteen wachsen, und ueber ein paar weitere Stopps zu unserem ersten Uebernachtungsplatz, einem Hotel komplett aus Salz gebaut. Sogar der Fussboden war Salz!
Am naechsten Tag ging es zur ersten Lagune. Ueberall waren Flamingos, super schoen! Von dort aus weiter zu einem weiteren See (auch mit Flamingos), dann querfeldein, wobei wir ein paar Vicnuñas in freier Wildbahn gesehen haben und unser Fahrer sehr abenteuerlich fuhr :D zur roten Lagune, die so heisst, weil dort Mineralien drin sind, die das Wasser rot faerben, was man besonders im Sonnenuntergang super gut sehen kann. Dort war dann auch unser naechstes Hostel, dass nicht ganz so nobel war wie das erste, aber dennoch sehr kuschelig.
Der dritte Tag begann sehr frueh, da wir bis Sonnenaufgang bei den Geysiren sein wollten, die nur dann spruehen. Beeindruckend fuer mich, Felix fand das nicht so spannend, da nur Dampf rauskam und kein Wasser, soll wohl in Island interessanter sein. Was aber witzig war, und was wir leider nicht rausgefunden haben, warum das so ist, ist dass es dort ueberall Schnee gibt. Das ist ja an sich nichts besonderes, da ja noch Fruehling war und es im Winter sehr viel schneit. Nur: Die Schneefetzen waren nicht wie bei uns einfach flache Stellen mit Schnee, sondern kleine Tuermchen!
Von den Geysiren aus gings weiter zur gruenen Lagune, die tatsaechlich tiefgruen war! Und von dort aus dann quer durch die Atacamawueste, noch zum "Arbol de Piedra", einem Stein, der aussieht wie ein Baum und die Touristenattraktion schlechthin ist, zur Grenze, von wo aus wir den fahrbaren Untersatz in einen Bus nach San Pedro de Atacama wechselten und unsere peruanischen Freunde wieder zurueck  nach Uyuni gebracht wurden.
Tschuess Boliven! Wir hatten gigantische 6 Wochen und ich habe dieses Land kennen und lieben gelernt!

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