Montag, 24. März 2014

Die Afrikaner treiben mich manchmal... nein. Lest selbst!

So, nun mal ein Artikel dazu, wie die Afrikaner so denken und handeln. Das ist naemlich total anders, als wir das daheim tun. Also dementsprechend anders als die westlichen Laender. Und auch anders, als Suedamerika!

Ersteinmal ist Afrika tatsaechlich mit Maschinen usw. weit hinterher. Ja, hier steht wirklich die Familie auf dem Feld und graebt um. Nicht den Garten. Ein Feld! Und das bei der Hitze...
Aber das ist nicht alles. Die Familie ist sehr wichtig und ohne die elterliche Bestaetigung wird hier keine Entscheidung getroffen. Nicht mal von 25 Jaehrigen, die nicht mehr zu Hause wohnen!
Der Beschuetzerinstinkt ist sehr ausgepraegt. Nirgendwo darf man alleine hingehen, weil es ja so gefaehrlich ist oder der dumme Muzungu sich bestimmt verlaeuft.
Ueberhaupt, ich glaube, sie halten die Weissen fuer sehr daemlich. Die trauen uns nicht wirklich etwas zu. Ja, ich bekam die Frage oefters, ob ich rennen kann. Ich mein, so mega unsportlich schau ich jetzt auch nicht aus. (Hoffe ich zumindest...) Und den Kochtopf umruehren darf ich auch nicht. Gestern hab ich beim Gemuese schneiden geholfen. Klar sah das jetzt nicht besonders grazill aus. Ich mein, die haben EIN Messer im ganzen Haushalt und das ist stumpf. Das man auf einem Brett schneidet ist sowieso fremd, alles wird in der Hand gemacht (und das bin ich natuerlich nicht gewoehnt, aber ich hab nur bei den Zwiebeln Probleme bekommen. Ich weiss, wie man kleine Zwiebelstuecke schneidet, aber um meine Finger hatte ich doch ein wenig Angst :D )
Dass sie denken, dass wir fuer alles Maschinen haben (ja, sie glaubten mir nicht, dass ich buegeln kann, liessen mich dann doch und waren erstaunt. Gebuegelt wird uebrigens auf einem Handtuch auf dem Boden ;) ) und unser Essen aus Tueten kommt, hab ich ja schon im letzten Beitrag erwaehnt.

Dass sie immer und ueberall zu spaet kommen, war mir ja schon vorher klar, und das Klischee bestaetigt sich immer. Afrikanische Zeit halt.
Doch was mich nervt, ist dass man sich auf nichts verlassen kann. Man kann am Tag zuvor noch 2 mal abklaeren, was man am naechsten Tag machen wird. 2 Stunden spaeter als verabredet meldet sich derjenige dann (wenn man Glueck hat) und sagt, dass er jetzt aus dem und dem Grund doch nicht kann. Zumindest ist das hier gerade in Jinja bei meinem Couchsurfer so. Die Organisation scheint so gut organisiert zu sein (wir haben sogar einen Arbeitsvertrag und nen Plan fuer meine Zeit hier gemacht!), doch in der Realitaet siehts leider ganz anders aus. Wir haben an einem einzigen Tag gemacht, was wir wollten. Wobei, auch nicht ganz, denn die meiste Zeit sassen wir nur rum, statt zu arbeiten :P Gerade fuer heute hatten wir ausgemacht, dass wir ins Dorf fahren und die Arbeit von letztem Mal fertig machen, und Blumen pflanzen. Doch wer sagte mir um 10:30 (wir wollten um 9 Uhr los), dass wir nicht fahren koennen? Richtig, Meddy. Aus welchem Grund? Kein Geld fuer den Transport. Ich bot an, ihm das Geld zu leihen. Er willigte ein und meinte, er muesse was holen und sei in 10 Minuten wieder da. Ne Stunde spaeter kam er dann und meinte, wir koennen nicht fahren, weil er kriegt das Geld doch nicht und kanns mir dann nicht zurueck zahlen. Mhm. Ich ueberlegte also, denn ich wollte der Schule ja helfen. Ob ihm nicht die Mutter oder so das Geld geben koennte und er zahlts ihr zurueck, wenn er was bekommt (angeblich hat er ja ne Firma, und die schicken ihm innerhalb der naechsten Woche Geld). Dann fragte er aber, ob ich da und da und da noch Geld geben koennte. Ja, so laeuft das hier. Alles dreht sich ums Geld und es wird erwartet, dass der Muzungu alles gibt, weil wir haben ja so viel. Im Vergleich zu Afrika mag das vielleicht stimmen. Aber seine Familie ist jetzt auch nicht gerade arm und er einfach unglaublich faul, sitzt den ganzen Tag nur mit seinem Handy daheim rum oder trifft Freunde. Und wenn dann Muzungus kommen, meint er, sie zahlen ihm alles. Weil es ist ja alles fuer die Organsation. Blabla, ich hab genug gesehen, fuer was er das Geld verwendet und moechte das nicht weiter unterstuetzen. Die Woche haengt jetzt davon ab, ob er am Mittwoch Geld bekommt, oder nicht. Morgen (Dienstag) werd ich nochmal ins Krankenhaus gehen und am Mittwoch in die Schule. Dann sehen wir, ob ich am Donnerstag Jinja verlasse, oder ob ich noch Donnerstag und Freitag ins Dorf fahre und beim bauen der Schule mithelfe... Weil nur rumsitzen will ich hier auch nicht, da kann ich mich woanders wahrscheinlich sinnvoller einbringen!

Aber ganz schlecht ist Afrika natuerlich auch nicht. Das Obst ist zum Beispiel richtig richtig gut. Ihr habt noch nie so geniale Bananen oder solch geniale Mangos gegessen!
Und wenn man die richtigen Leute trifft, sind die auch total nett. Und die Kinder sind genial. Ueberall wohin ich gehe folgt mir ne Gruppe Kinder, begleitet von dem Gerufe: "How are you?" oder "Bye, Muzungu!" und sie streiten sich tatsaechlich darum, wer meine Hand halten darf :D

Oh. Ich glaub ich hab den Beitrag geschrieben, als ich gerade ziemlich frustriert war. Und tatsaechlich ist der Kulturunterschied hier viel deutlicher zu spueren als in den anderen Laendern, die ich bereist habe. Vorallem der schon ziemlich offene Rassismus macht mir zu schaffen. Es geht ganz schoen auf die Nerven, nie beim Namen, sondern immer nur Muzungu genannt zu werden. Umso mehr habe ich mich heute gefreut, als ich in Jinja in der Hauptstrasse gelaufen bin und mich eine Verkaeuferin eines Kunstgeschaefts wieder erkannt hat (wow! Ein Unterschied zwischen all denen, die denken, dass alle Weissen gleich aussehen!) und mich beim Namen genannt hat. Der ist naemlich fuer die Afrikaner gar nicht schwer zu merken, da Tabita hier durchaus ein sehr haeufiger Name ist! Sogar die Kinder aus meinem Viertel sind es mittlerweile leid, immer Muzungu zu schreien, wenn ich vorbeikomme und rufen jetzt meinen Namen wenn sie mich sehen!
Heute hat mich ausserdem ein Freund meines Gastgebers angerufen und da er gerade auch in der Stadt war, mich kurzerhand abgeholt und mit zu seinen Freunden genommen mit denen ich eine richtig gute ehrliche Unterhaltung hatte. Am Samstag treffen wir uns wieder, zum Schweinefleischessen :D

Sonntag, 23. März 2014

Gestrandet in Jinja/Uganda

Der naechste Tag war lang. Sehr lang. Ich marschierte in Kericho also erstmal zu der Tankstelle, von wo die Matatus nach Kisumu abfahren sollten. Doch da war kein Matatu. Man sagte mir, ich solle warten, es werde schon einer kommen. Nach 40 Minuten kam dann auch tatsaechlich einer und fuhr mich ohne groessere Zwischenfaelle nach Kisumu. In Kisumu das gleiche Spiel wie in Naivasha. Man ist noch nicht mal ausgestiegen und wird schon in Beschlag der naechten Fahrergehilfen genommen. Ich wollte also nach Busia, den Grenzort und setzte mich in einen Matatu. Irgendwie wurde der nicht voller und die anderen beiden Passagiere, die mit mir im Auto sassen, entschlossen sich umzusteigen. Na, die werdens schon wissen, dachte ich mir. Alleine im Matatu zu sitzen ist immer ganz schlecht, die fahren schliesslich erst los, wenn sie mehr als voll sind. Also schloss ich mich den beiden an. Und dann hiess es warten. Jawohl, wir sassen tatsaechlich 2,5 (!) Stunden im Matatu. Und der war nicht etwa leer. Ganz im Gegenteil. Wir waren schon mehr Passagiere als Sitze vorhanden waren. Doch welcher Platz war frei? Richtig, der des Fahrers! Und sein Gehilfe war auch nicht aufzutreiben. Zunaechst sassen wir da alle ganz geduldig. Doch irgendwann wurde es den Afrikanern auch zu bunt und alle stiegen aus und machten einen Riesenaufstand woraufhin der Gehife ausrastete und alles so darstellte, als waere es unsere Schuld, dass wir nicht losfahren koennen, weil die Passagiere nicht sitzen. War natuerlich voelliger Bloedsinn, aber der Aufstand erfuellte seinen Zweck und wir fuhren endlich los! Ich gab meinem Couchsurfer in Jinja Bescheid, dass es noch ne Weile dauern wird...
Als wir dann abends endlich mal in Busia ankamen, war ich sofort von Boda-Boda (Motortaxi) Fahrern umringt, die natuerlich wussten, dass ein Muzungu nur nach Busia kommt, um ueber die Grenze nach Uganda zu reisen. Ich nahm mir dann einen, der mich zur kenianischen Visastelle brachte, um meinen Ausreisestempel zu bekommen. Da stellte sich heraus, dass der Bodabodafahrer mich ganz schoen ausnutzte. Ich hatte ihn gefragt, wie viel das kostet, und er meinte, 50 Shilling. Und dann waren es nochmal 50 Shilling zur ugandischen Visastelle (man muss sich in Afrika echt verteidigen, warum man alleine reist und warum man keine feste Adresse wie z.B. ein Hotel fuer die gesamte Zeit hat) und schliesslich zum Matatustand nochmal 100 Shilling. A****!
Der ugandische Matatu ist gluecklicherweise gleich losgefahren, obwohl ausser mir und seinem Gehilfen nur noch ein total nettes Schulmaedel mit im Wagen sass. War wohl der letzte des heutigen Tages. Glueck gehabt! Uganda sah gleich ganz anders aus. Hier waren endlich die Lehmhuetten, die man sich bei Afrika vorstellt! Und Palmen! Es wurde langsam dunkel (jaaa, ich weiss, nimm niemals oeffentliche Verkehrsmittel bei Dunkelheit...) und ich konnte den wunderschoenen Sonnenuntergang bewundern.
Irgendwann (mein Couchsurfer hatte mich schon ca. 5 Mal angerufen, wo ich denn bin) kam ich dann in Bugembe, 5 Kilometer vor Jinja, wo Meddy gemeint hatte, ich solle aussteigen und er wuerde auf mich warten, an. Doch da war niemand. Das heisst, das stimmt nicht, da waren unglaublich viele Menschen. Doch niemand, der auf mich zu warten schien. Verdammt. Meine kenianische SIM-Karte hatte nicht mehr genuegend Guthaben, als dass ich ihn haette anrufen koennen. Also erstmal auf die Suche nach nem Laden, der SIM-Karten verkauft. Ist in Afrika ja zum Glueck kein bisschen schwierig, 10 Meter weiter hatte ich so einen Stand gefunden. Bis ich dann endlich mal dran war verging noch einige Zeit und mein Handyakku piepste verdaechtig...Endlich bekam ich die SIM-Karte, die mussten sie fuer mich erstmal noch registrieren (zum Glueck nicht ganz so schwierig wie in Bolivien!) und dann konnte ich Meddy anrufen. 2 Minuten spaeter war er dann auch da und wir nahmen jeder ein Boda-Boda zu seinem Haus. Merke: Mit fettem Rucksack Motorrad zu fahren erfordert einiges Gleichgewichtsgeschick. Da ich das bekanntlich nicht habe und gefaehrlich nach hinten gezogen wurde, bot Meddy gluecklicherweise an, meinen Rucksack zu nehmen und ab da gings viel besser. (Ja, Papa, ich fahre ohne Helm Motorrad. Sorry. Ich komm lebendig wieder. Versprochen :D )

Die Geschichte, wie ich bei Meddy gelandet bin (und so lange blieb) ist nochmal eine andere Geschichte: Als ich in Kericho war, wurde ich so frustriert davon, zu campen und mit niemandem Kontakt zu haben. Eigentlich hatte ich ja nicht vor in Afrika couch zu surfen, aber ich schaute einfach mal, ob es in Jinja weibliche Couchsurfer gibt. Und da waren tatsaechlich ein paar! Ich schrieb denen eben. Darunter war ein Maedel, dass total nett klang, 22 Jahre alt, Krankenschwester, wohnt bei ihrer Mutter, die aber total flexibel ist und gerne fuer Gaeste kocht. Und nebenher volunteert sie noch in ner lokalen Organisation. Wie sich herausstellte (dank Meddys Anruf) konnte sie gerade niemanden aufnehmen. Sie war naemlich nach Kampala umgezogen und arbeitet da 24 Stunden, 7 Tage die Woche und wohnt in einem kleinen Zimmer im Schwesternwohnheim. Meddy ist ihr Cousin, auch ein Couchsurfer und sie hat ihm kurzerhand meine Kontaktdaten gegeben und er bot an, mich aufzunehmen. Wie sich herausstellte, ist er der Gruender der Organisation, mit der Rehema ab und zu volunteert. Er stellte mir das Projekt vor, gab mir einiges davon zu lesen.... Er wohnt mit seinem juengeren Bruder in dem Haus, das ein Volunteerhaus werden soll. Deshalb habe ich dort auch mein eigenes Zimmer und ein Bett mit Moskitonetz. Allerdings ist es noch ein wenig eine Baustelle, so ist die Dusche (da es kein fliessendes Wasser gibt) mal wieder der Wassereimer. Und die Klos sind draussen, halt Steh-Plumpsklos, wie eigentlich immer hier. Und ja, ich hasse Kakerlaken!
Zum essen sind wir dann gleich mal zu seiner Familie gegangen,die mich super herzlich willkommen geheissen haben und das essen war wirklich gut (es gab Kartoffeln mit Fleisch statt Ugali mit Sumawiki wie in Kenia andauernd!)
Es stellte sich dann heraus, dass wir mittags und abends immer mit der Familie essen. Und am naechsten Tag sind wir dann zur Quelle vom Nil gefahren. Naja, viel sieht man da nicht wirklich. Ist halt der Viktoriasee und dann geht da ein Fluss raus :D Dort haben wir gemeinsam mit Eddy, einem Kumpel von Meddy den Abend verbracht. Bis es mega anfing zu regnen! Holla die Waldfee. Hallo Regenzeit. Wir fuhren also zurueck nach Bugembe und sprinteten ins elterliche Haus. Problem: Das Haus besteht eigentlich nur aus mehreren Raeumen, der Innenhof, wo wir immer auf dem Boden sitzen, zum essen, ist nicht ueberdacht. Also sassen wir alle auf dem Bett im dunklen Zimmer einer der Schwestern und warteten darauf, dass der Regen nachliess, damit man kochen konnte. Denn gekocht wird natuerlich immer auf dem afrikanischen Ofen, welcher mit Kohlen beheizt wird und im Innenhof steht. Irgendwann hoerte der Regen dann auf und wir konnten essen und sind dann wieder zurueck zum Haus, wo ich gleich schlafen ging.

Ich habe mich dann entschlossen, noch laenger hier zu bleiben, um zu volunteeren. Schliesslich habe ich genuegend Zeit, die Regenzeit hat auch angefangen und ich bin ziemlich reisemuede - also davon, jeden Tag woanders zu sein und neue Leute kennen zu lernen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es neue Leute kennen zu lernen. Aber irgendwann moechte man auch mal mit den Leuten zusammen sein, deren Gemeinschaft man geniesst. Ich machte mit Meddy also einen Plan, was ich tun wuerde: Krankenhaus,;dann bei der Schule, die er baut mithelfen; ne Bibelstunde halten und Leuten aus dem Dorf backen beibringen.
Ich lernte noch Rehema (die Cousine) kennen, die extra wegen mir aus Kampala gekommen war, und super nett war. Sie schenkte mir sogar eine afrikanische Hose!

Am Montag zeigte mir Meddy das Kinderkrankenhaus und noch ein anderes Krankenhaus in Jinja. Die Zustaende sind wirklich furchterregend. Bei den Kindern teilen sich 2 bis 3 Kinder auf Grund von Platzmangel ein Bett - und die Muetter sind auch noch irgendwo daneben. Die Behandlung wird im Zimmer (ja, das sind ca 30 Betten!) durchgefuehrt - auf einer Liege und alle Kinder hoeren und sehen das kranke Kind wie es behandelt wird. Tschuess, Privatsphaere! Im Erwachsenenkrankenhaus gehts nicht viel anders zu. Wirklich getrennt sind die Raeume nicht, da ist ne halbhohe Mauer zwischen jeweils 4 Patienten, Tueren gibts nicht. Die Familienangehoerigen sitzen auf dem Boden vor dem Bett. Ueberhaupt sind Familienangehoerige wahnsinnig wichtig, wenn man hier im Krankenhaus ist: Die machen nicht nur dein Bett und deine Waesche, sondern sie kochen auch fuer dich, wechseln Verbaende usw.

Am Mittwoch gings dann los: Wir fuhren ins Dorf, wo die Schule gebaut wird! Und wer fuhr? Ja richtig, ich! Mysterioeser Weise besitzt die Famlie naemlich ein Auto, obwohl niemand fahren kann - okay, der juengste hat gerade seinen Fuehrerschein. Bei ihm mitzufahren kostet mich allerdings noch mehr Nerven, als selbst zu fahren! Der Linksverkehr macht mir gar nichts aus - bin jetzt schiesslich seit 3 Monaten in Laendern, in denen man auf der linken Seite faehrt. Aber die vielen Leute auf der Strasse, Tiere, die auch noch dazwischen springen sowie die absolut interessanten Ueberholmanoever machen das fahren durchaus... interessant!
Im Dorf assen wir dann erstmal zu Mittag - ich liebe Chapati! Sind salzige Pfannkuchen, mit Fleisch oder Bohnen. Und dann gings an die Arbeit. Wobei, erstmal regelten die noch ein paar Geldsachen und dann verschwanden sie, waehrend ich an der Schule wartete und der Anziehungsmagnet einiger Kinder wurde. Also hab ich mit ihnen gespielt, was sehr viel Spass war (allerdings wars auch unglaublich heiss!). Und dann gings endlich los: Ich faellte einen Baum! Also nicht riessig, aber hey! Mit so nem afrikanischem Werkzeug :D Und dann schlug ich noch die Aeste davon ab und wir bauten einen Stand fuer die Tassen der Kinder, wofuer wir erstmal noch 4 Loecher im Boden buddelten und die Baumstaemme reinsteckten, damit niemand den Stand klauen kann. Irgendwann wurde es dann zu spaet und wir sind wieder zurueck gefahren. Beim naechsten Mal machen wir weiter!

Dann war ich die naechsten beiden Tage im Krankenhaus - kam mir eher vor wie ne Arztpraxis. Da sassen unglaublich viele Leute draussen im Gang, die darauf warteten, den Doktor zu sehen. Dr. Alex erklaerte mir dann, dass sie die beiden Tage, die ich da war, jeweils einen speziellen Kliniktag hatten, fuer HIV Patienten, kam jeweils darauf an, welche Medikamente sie nehmen. Besonders schlimm fand ich's, wenn man die kleinen Kinder sah, die HIV positiv waren. Die koennen ja mal gar nichts dafuer... Erschreckend viele haben hier Aids. Wie mir der Arzt erklaerte: Wenn man nicht selbst infiziert ist, dann hat man jemanden in der Familie, der infiziert ist. So hat er die 4 Kinder seines juengeren Bruders zu Hause, da sein Bruder und dessen Frau beide an Aids gestorben sind!

Ich werd jetzt noch ne Woche hier in Jinja bleiben, an der christlichen Schule unterrichten, an der Schule im Dorf weiterbauen und am Freitag mit den Leuten im Dorf backen.

Und dann weiter reisen. Denn mir sind die Afrikaner ein wenig zu beschuetzend. Ueberall wo man hingeht, braucht man Begleitung. Und es heisst immer: Du kannst das nicht. Anstatt: Kannst du das? Und wenn man ihnen sagt, dass man das sehr wohl kann, glauben sie einem nicht. Und die denken tatsaechlich, dass Weisse fuer alles eine Maschine haben. Selbst fuers Zwiebel schneiden, buegeln und wischen. Und wir essen nur Sachen, die aus der Tuete kommen - also der hat mich tatsaechlich gefragt, ob wir Matoke-Powder haben :D Matoke sind gruene Bananen, die gekocht werden. Schmeckt dann wie Kartoffeln, aber ist natuerlich hier viel billiger als Kartoffeln. Ich hab ihnen erklaert, dass man das bei uns nicht isst, aber irgendwie glauben sie das nicht. Wir essen uebrigens nur Reis. Alle Weissen. Ja, Afrikaner sind ein wenig eingeschraenkt in ihrer Denkweise. Man hat auch nur die Erlaubnis 2 Kinder zu bekommen. Ueberall in Europa. Versuchen, ihnen zu erklaeren, dass das kein Gesetz ist und man so viele Kinder haben darf wie man will, stoesst auf Unglauben. Na klar, ich hab keine Ahnung :P

Kericho - macht mich wahnsinnig! Schnell wieder weg von hier!

Ich nahm also am naechsten Tag zusammen mit Franzisca und dem Belgier (dessen Name ich nicht buchstabieren kann) den Matatu nach Naivasha Town, von wo aus die beiden nach Nairobi weiter wollten und ich nach Kericho. Erstmal dauerte es eeeewig, bis wir in Naivasha ankamen. Nicht etwa, weil der Weg so weit ist. Im Gegenteil. Sondern, weil wir mehr standen als dass wir fuhren. Der Fahrer wollte natuerlich unbedingt seinen Bus vollbekommen, damit sich die Fahrt rentiert (denn wir hatten den Preis gekannt und auf lokal Preise runtergehandelt, ich zahl doch nicht doppelt so viel, nur weil ich ein Muzungu bin. Ging erstaunlich einfach. Er sagt uns den Preis, wir sagen noe, wir zahlen den gleichen Preis wie bei der Herfahrt. Er ueberlegt kurz und willigt ein. Wohl, weil wir die einzigen Passagiere zu dem Zeitpunkt waren :D)
Und kaum kamen wir dann in Naivasha an, waren wir auch schon umringt von den ganzen Matatu-Helferlein, die versuchen dich zu ueberzeugen, mit ihrem Matatu mit zu fahren. Ich konnte mich nicht mal mehr von den beiden verabschieden, da sie schon von einem Nairobi Fahrer in Beschlag genommen waren und ich es gerade noch schaffte, meinen Rucksack aus dem "Kofferraum" zu befreien, bevor ich zum naechsten Matatu geschleppt wurde. In Nakaru musste ich umsteigen, und kam auf den Todessitz (der, neben dem Fahrer). Ich hatte gar keine Chance, mich zu wehren, denn das Auto war schon voll.Natuerlich ohne Gurt, ist ja auch ne sinnlose Erfindung. Gluecklicherweise ist nichts passiert, auch wenn die Fahrt sehr abenteuerlich war. Der Fahrer wollte wohl einen Rekord aufstellen, wie schnell er die Strecke schafft. Ueberholt wurde an den unmoeglichsten Stellen (ach was, da ist ne Kurve und Wald. Kein Ding, ab nach rechts und vorbei. Geht auch nur bergauf und mit 21 Personen ist so ein Nissan nicht gerade schnell. Aber was macht das schon). Wir bekamen des oefteren eine Lichthupe der entgegenkommenden Autos, was zu erlebnisreichen Bremsmanoevern fuehrte. Ich dachte ja, dass ich durch den bolivianischen Verkehr so einiges gewoehnt bin, aber das hier war noch ne Stufe krasser. Besonders, als es dann anfing zu regnen. Der Scheibenwischer funktionierte ungefaehr so schnell wie bei unserem gruenen Oldtimerbus - also ultra langsam :D Und als uns dann ein LKW ne fette Ladung Schlamm auf die Windschutzscheibe spritze, blieb der Schlamm halt dort. Es hatte naemlich aufgehoert zu regnen. Und Spritzwasser gabs nicht. Irgendwie schaffte es der Fahrer, durch den Schlamm zu sehen. Der Fahrstil wurde natuerlich beibehalten :D

Irgendwann war dann auch diese Fahrt fuer mich zu Ende, und ich stieg beim "Tea Hotel" aus. Da ich mir jetzt 60 $ fuer ne Nacht nicht wirklich leisten kann, nahm ich die billige Variante: Campen fuer 500 Kenianische Shillings (ca. 4 Euro). Das haette ich mir mal lieber vorher ueberlegt. Nicht nur, dass die sanitaeren Anlagen, die ich benutzen sollte (vom Swimmingpool) wohl schon seit ewigen Zeiten nicht mehr geputzt worden waren (es roch und sah nicht gerade angenehm aus), es fing dazu auch noch mega an zu regnen. Mein Zelt ist jetzt nicht unbedingt wasserdicht (bolivianische Qualitaet halt :D) und ich war damit beschaeftigt, meine Sachen zu sichern. Die Nacht verbrachte ich halb auf dem Rucksack, halb auf meiner Isomatte und meine Fuesse im Schlafsack hatte ich mit einer Plastiktuete umwickelt, um wenigstens selbst trocken zu bleiben. Gluecklicherweise hatte ich es ganz gut gemanagt, wo das Wasser reinkommen wuerde und musste am naechsten Tag nur meine rechte Zeltecke ausschoepfen, wo gluecklicherweise keine meiner Sachen deponiert gewesen waren. Trotzdem wars nicht unbedingt ne angenehme Nacht. Ich war so doof gewesen, gleich fuer 2 Naechte zu zahlen, also musste ich wohl oder uebel noch einen Tag hier verbringen. An diesem Tag hoerte es kein bisschen auf zu regnen, es war schweinekalt, und alles schmutzig und matschig. Ich wurde ziemlich frustriert, auch weil es keinen Kontakt zu anderen Reisenden gab. Die waren natuerlich alle in dem teuren Hotel.Doch ganz alleine war ich auch nicht. An dem Abend lag ich naemlich in meinem Zelt beim lesen. Irgendwie wurde es ziemlich duster und meine Taschenlampe hat letzte Woche den Geist aufgegeben... Da kamen 2 Securityguys vorbei und unterhielten sich mit mir. Der eine gab mir dann sein Handy als Taschenlampe (er hatte 2 Handys) und meinte, er wuerde spaeter nochmal vorbei kommen, um mir Tee zu bringen (aber da regnete es ja dann).

Den 2. Tag verbrachte ich erstmal damit, mein Zelt zumindest innen wieder trocken zu bekommen und marschierte dann zum Postamt, um die Holzgiraffe, die ich mir gekauft hatte, nach Deutschland zu senden. Die schickte mich erstmal zum Buchladen, um ein Paket zu bekommen. Das "Paket" waren nur 2 groessere Papiere, mit denen sie meine Giraffe umwickelten und mit Unmengen Panzertape zuklebten. Dann bin ich wieder zurueck zum Postamt, wo sie erstmal damit beschaeftigt war, auszurechnen, wie viele Briefmarken sie denn jetzt braucht. Ich habs nicht gezaehlt, aber es waren mindestens 30! Das ganze Paket war uebersaet von Briefmarken. Hoff mer mal, dass die Post das zu wuerdigen weiss, dass ich fast 2 Stunden auf dem Postamt verbracht hat, und mein Paket sicher nach Deutschland bringt! Dann bin ich noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert, die jedoch mangelnder Teerstrassen bei Regen ziemlich matschig war. Ich wollte mir Bananen kaufen, und fragte, wie viel sie kosten. 20 Shilling. In Nairobi warens 10 Shilling pro Banane. Ich gab ihr also 40, weil ich 2 Bananen wollte. Da drueckte mir die gute Frau doch tatsaechlich 12 (!) Bananen in die Hand! Na dann hab ich ja jetzt was zu essen ;)
Als ich vom Hotel wieder zu meinem Zelt laufen wollte, wars schon dunkel. Da sprach mich ein Mitarbeiter an, wie's mir denn geht und blabla. Er meinte dann, er zeigt mir gerne die Teeplantagen, falls ich Zeit habe. Warum nicht, ich hab schliesslich nichts zu tun. Stellt sich raus, dass er der Elektriker ist und die Mitarbeiter wohnen alle hinter dem Hotel, Richtung Teeplantage. Wir marschieren also so durch den Abend und als wir an seinem Haus vorbei kommen, fragt er mich, ob ich noch auf nen Tee mit reinkommen will. Ich tu alles, um mein feuchtes Zelt so lange wie moeglich zu meiden und ein  Tee klingt nicht schlecht :D Naja, wir sitzen dann eben in seinem Arbeiterhaeuschen (der wohnt da seit 10 Jahren 6 Tage die Woche, und es sieht so aus, als waere er gerade eingezogen. Also keine Bilder oder irgendwas, nur ein Sofa und Fernseher und im riessigen Schlafzimmer nur in der Ecke sein Bett, sowie eine extra Matratze (dir mir spaeter nuetzlich sein sollte)). Wir tranken also den Tee und er meinte, dass er die extra Matraze hat, falls ich nicht zelten will. Ich dachte da erstmal nicht so dran, bei ihm zu uebernachten. War mir doch ein wenig unheimlich bei einem afrikanischem Mann im Haus zu schlafen, dass jetzt schon ein wenig abseits liegt. Es regnete jedoch immer staerker draussen und mir war wirklich nicht sehr wohl dabei, zurueck in mein kaltes nasses Zelt zu gehen. Also was tun? Ich beschloss, zu sagen, ich muesste etwas aus dem Zelt holen und mir damit Zeit zu geben, entweder zurueck zu gehen oder die Nacht doch besser in meinem Zelt zu verbringen. Auf dem Weg traf ich den Securityguy von gestern, der sich mit mir unterhalten wollte. Also redete ich mit ihm und erzaehlte ihm eben von dem Elektriker. Er fand die Idee, dass ich in einem Haus schlafe ziemlich gut und ich schilderte ihm die Situtation. Er meinte, es waere nichts dabei, auf der extra Matraze zu schlafen und er weiss, wo der Elektriker wohnt, kann da also auch seine naechtliche Runde drehen. Damit war meine Entscheidung gefallen. Der Securityguy half mir noch, mein Zelt abzubauen und zum trocknen aufzuhaengen, damit ich es am naechten Morgen einpacken koennte.
Bei dem Elektriker bin ich dann gleich schlafen gegangen und am naechten Morgen frueh aufgestanden, um den Bus zu nehmen. Mein Plan war naemlich, Kenia zu verlassen und nach Uganda zu fahren. Ich bekam sogar noch Fruehstueck und er lud mich ein, das naechste Mal wieder zu kommen. Aber Kericho wird mich nicht wieder sehen!

Freitag, 21. März 2014

Ab ans Reisen!

Von Nairobi aus nahm ich den Matatu (Minibus) nach Naivasha. Doch bis ich an meinem Zielort, dem Fisherman's Camp am Lake Naivasha ankam, musste ich noch 2 mal umsteigen. Endlich sah ich mal Afrika ausserhalb der Stadt: Ja, die gurken hier wirklich auf wahnsinnig alten, mehr Rost als irgendwas sonst, Fahrraedern rum. Und einige voll beladene Eselkarren kamen uns auch entgegen. Die Frauen, die alles moegliche auf den Koepfen rumtragen, sah man ja schon in Nairobi, aber hier warens irgendwie noch mehr!

Endlich angekommen baute ich mir mein Zelt auf - dabei konnte ich gleich mal die Affen beobachten, die hier ueber den Zeltplatz turnen! Dann lieh mir gleich mal einer sein Fahrrad, fuer den morgigen Tag. Ich hatte naemlich vor, in den 5km entfernten Hell's Gate Nationalpark zu fahren, der einzige, in dem man die Erlaubnis hat, mit dem Fahrrad durchzufahren oder ihn zu Fuss zu erwandern, da es keine gefaehrlichen Tiere gibt (heisst im Klartext: Keine Raubkatzen, ausser Leoparden, die sich aber tagsueber nicht blicken lassen. Gut, ich hatte naemlich nicht vor, als Mahlzeit zu dienen :D )
Franzisca aus Holland sprach mich an, ob ich Lust haette, den Nationalpark mit ihr zusammen zu machen, da sie den gleichen Plan hatte. Na klar!
Abends kam dann noch ein Nilpferd mit seinem Baby aus dem Wasser auf den Zeltplatz um Abend zu essen. Wow, gemeinsam mit all den exotischen Voegeln ringsherum kann ja schon der Campingplatz als Nationalpark dienen!
Am naechsten Morgen stand ich dann noch vor Sonnenaufgang auf, denn wir wollten um 6:30 Uhr losfahren, um ganz frueh im Park zu sein! Dadurch konnte ich die Stille am See geniessen und den wunderschoenen Sonnenaufgang, mit See und Bergen als Kulisse, bewundern.
Wir schafften es tatsaechlich, die ersten im Park zu sein! Wow! Allein schon die Landschaft war wunderbar: Rote Felswaende, afrikanische Baeume, Wiesen und teilweise Buesche. Und die Tiere! Schon kurz nachdem wir im Park waren, war eine riessige Zebraherde neben uns. Und die Zebras waren nicht mal weit entfernt! Sogar Fohlen hatten sie dabei! Ich bin mit fotografieren gar nicht mehr fertig geworden :D
Die Zebras wurden von vielen Antilopen und anderen Rehen aehnlichen Tieren, deren Namen ich nicht weiss, begleitet!
Auch einige Warthogs (wie heisst denn Pumba auf Deutsch? :D ) haben wir entdeckt - auch mit Babys!
Und dann standen auf einmal Bueffel auf dem Weg! Die hatten aber viel mehr Schiss als wir vor ihnen. Und auch ein Kalb dabei :)
Dann kamen wir zum Lower Gorge. Eigentlich sollte man dafuer ja nen Guide nehmen (war zumindest empfohlen) aber uns waren 1000 Ksh (ca. 8 Euro) dann doch zu viel, deshalb sind wir auf eigene Faust los. Ja, es war teilweise herausfordernd, man musste naemlich extrem glitschige Felswaende nach unten klettern, durch nicht sichtbare Pfade im Gebuesch kriechen... Aber fuer die Landschaft hat sich's auf jeden Fall gelohnt, und wir hatten ne Menge Spass. Gluecklicherweise wars auch nicht so heiss! Auf dem Rueckweg hatten wir dann die geniale Idee, am Flussbett entland zurueck zu laufen. Hat auch ne Weile lang ganz gut geklappt: Wir kletterten breitbeinig an Felswaenden entlang, da unter uns das Wasser war und wir keine nassen Fuesse bekommen wollten, zogen uns die Felsen entlang von Wasserfaellen nach oben - nur um dann festzustellen, dass der Fluss zu tief, und die Felswaende zu weit auseinander sind, als das wir da weiter koennten. Also alles wieder zurueck. Der Rueckweg war noch schwieriger. Denn wenn man glitschige Felswaende nach oben kommt, heisst das nicht unbedingt, dass es einfach ist, ohne nass zu werden, wieder nach unten zu kommen. Wir bekamen ein paar (warme!) Duschen. Fast besser als Hostels. Die haben kaltes Wasser, aber die Wasserfaelle hier waren warm :)
War ein ziemlich genialer Tag, den wir mit einem Lagerfeuer und der Gesellschaft eines Belgiers am Abend abgeschlossen haben - natuerlich wieder mit einer Nilpferdsichtung und einem faszinierendem Sternenhimmel!

Montag, 10. März 2014

Ab nach Afrika! Meine Zeit in Nairobi!

Der Flug

Erstmal erwartete mich ein schier niemals enden wollender Flug. Von Sydney nach Dubai waren es 15 Stunden durch die Nacht. Ich hatte das unglaubliche Glueck zwischen zwei Kiwis zu sitzen, die sich die Kante geben wollten und alle 15 Minuten Whiskey bestellt haben, bis es dem Stewardess (oder wie heisst ein maennlicher Flugbegleiter?) zu bloed wurde und er ihnen nur noch Cracker gebracht hat. Derweil hat er sich mit mir auf Deutsch unterhalten, was ein sehr witziger asiatisch-australiescher  Akzent war.
Angekommen in Dubai dachte ich mir, ich schnapp mir mein Gepaeck und marschier da raus, zum naechsten Terminal halt. Doch nix da. Ich lauf so durch die "Nothing to declare" Zone und dann pfeift mich eine vollkommen verhuellte Arabierin zurueck. Ob ich mir sicher bin, dass ich nichts zu verzollen hab? Aeh, eigentlich schon. Sie glaubt mir nicht und nimmt meinen ganzen Rucksack auseinander (vielen Dank, ich liebe es, ihn zu packen...) Endlich kommt sie darauf zu sprechen, warum sie das Theater nachts um 0:40 Uhr veranstaltet:Do you smoke? Also da weiss ich ganz sicher, dass ich es nicht tue! Are you sure? Ja, verdammt. Natuerlich meint sie nicht normale Zigaretten, sondern Hasch. Ach ja, es leben meine Dreadlocks und die netten Vorurteile... Endlich laesst sie mich ziehen. Natuerlich darf ich erstmal meine schoene Ordnung im Rucksack wieder herstellen....

Also zum naechsten Terminal. Auch wenn mir mal wieder eine Arabierin verklickern will, dass ich dahin nur mit nem Taxi komme: Ich hab schon rausgefunden, dass es einen kostenlosen Shuttlebus gibt! Ein netter Flughafenmitarbeiter, der sieht, dass ich absolut keinen Plan habe, wo ich hinmuss, bringt mich freundlicherweise zum Bus. Es gibt ja doch noch nette Menschen!
Am Terminal 1 begebe ich mich erstmal auf die Toilette und versuche mich soweit es geht, frisch zu machen. In Sydney war es heiss, in Dubai ist es trotz Nacht immer noch unglaublich warm und 15 Stunden Flug plus oeffentliche Verkehrsmittel sorgen nicht gerade fuer koerperliches Wohlbefinden.
Danach kann ich sogar schon einchecken. Ja, ich bin die einzige Weisse an diesem Terminal und dementsprechend werde ich auch angeschaut. Aber das ist ja erst der Anfang eines Mzungu...

Einige Stunden spaeter geht dann der Flug nach Kigali (und ernsthaft, man braucht ewig um sich an diesem riessigen Flughafen zurecht zu finden! Man muss sogar mit nem Zug zur Gepaeckrueckgabe fahren!)

Ankunft in Kigali, Ruanda: Alles gruen, 17 Grad und Regen! So habe ich mir Afrika nicht vorgestellt! Aber ich verbringe hier ja auch nur 2 Stunden, bis mein Anschlussflieger nach Nairobi geht. Auf dem Flug dorthin darf ich mir gleich mal das erste Heiratsangebot anhoeren. Eines von vielen...

Nairobi

Heiss, sehr heiss. Und staubig! Das ist schon eher das Afrika, dass ich mir vorgestellt habe!
Die Visatussi ist wohl die unfreundlichste Person, mit der ich seit langer Zeit gesprochen habe (mal abgesehen von der Tussi in Dubai) aber sie gibt mir das Visa. Hoff mer mal, dass ich die Verlaengerung auch bekomme!

Mein Rucksack kam gerade vorbei, als ich von der Visakontrolle komme. Vielen Dank! Ich geh also noch schnell zum Geld abheben und dann raus, soll ja schliesslich abgeholt werden. Aber nix da! Keiner der wartenden Taxifahrer haelt ein Schild mit meinem Namen. Waehrend ich also ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt (im wahrsten Sinne des Wortes) da stehe, spricht mich ne Afrikanerin an, und bietet mir an, meine Organisatorin von ihrem Handy aus anzurufen. Nach ein bisschen hin und her telefoniere kommt Mika, der Fahrer, der im Nairobi Stau feststeckte. Und ja, der Weg vom Flughafen nach Kibera ist lang...

Angekommen am FaFa Haus, in dem ich die naechsten 2 Wochen wohnen werde, werde ich von einer ganzen Gruppe Leute begruesst. Mir wurde alles gezeigt, jeder vorgestellt und wir beteten gemeinsam. Dann packte mich Angelica (Missionarin) kurzerhand in ihr Auto und wir fuhren zu ihr nach Hause, wo sie noch einen Haufen anderer Leute zu Gast hatte und es koestliches lybanesisches Essen gab. Ich musste mich sehr zusammenreissen, wach zu bleiben. Schliesslich war ich seit 38 Stunden unterwegs und meine innere Uhr sagte mir, dass es 4 Uhr nachts ist.
Schlussendlich uebernachtete ich bei Angelica und ihrer Familie, da es um die Uhrzeit nicht mehr sicher war, nach Kibera zu fahren.

Am naechsten Morgen gar mir Angelica dann einen "Stundenplan": So sieht deine Woche aus, mit einigen Telefonnummern von Leuten, an die ich mich wenden kann. Denn sie fuhr am naechsten Tag in den Urlaub. Na dann, uebernehm ich halt mal ihren Job!

Doch zunaechst gings erst mal zur AIM Missions Stelle, wo sie einiges erledigen musste, waehrend ich gewartet habe. Also wir am fruehen Nachmittag endlich am Ministryhaus ankommen (mein Zuhause fuer die naechsten 2 Wochen) kommt gerade Mama Teresa (sie nennen hier die Frauen meistens Mama + Name des erstgeborenen Kindes). Teresa hat die Chance bekommen, zur Schule zu gehen, da ein brasilianischer Pastor ihr Schulgeld zahlen wird. Sie ist bereits seit 2 Wochen auf der Secondary School, doch das Geld muss noch bezahlt werden. Das kann nur von der Bank aus gemacht werden, bei der die Schule ein Konto hat. Und den einzigen Zweig, den Mama Teresa weiss, ist komplett am anderen Ende der Stadt. Ohne Mittagessen werde ich also gemeinsam mit ihr losgeschickt, denn Angelica hat ab jetzt frei und ich arbeite.Wir machen uns also auf den langen Weg, mit den Matatus (Minibusse) und muessen im Zentrum umsteigen. Dann gehen wir erstmal zur Schule, um zu sehen, ob Angelica den Betrag richtig ausgerechnet hat, und dann zur Bank, um das Geld zu bezahlen. Und wieder zur Schule, um den Beleg abzugeben, damit Teresa nicht einfach nach Hause geschickt wird. Es handelt sich bei der Schule uebrigens um ein Internat (die meisten Kinder in Kenia sind im Internat, was eine Entlastung fuer die Familien ist, da die Kinder dort Essen bekommen und nicht mehr so viele Leute in einem Raum leben muessen). Dann haben wir noch ewig in der Schule gewartet - warum weiss ich bis heute nicht. Auf jeden Fall hab ich Teresa getroffen und mit ihr geredet und so einiges ueber die Schule erfahren - ja, Lehrer in Kenia schlagen die Kinder noch. Und die muessen in dem Internat um 4 Uhr morgens aufstehen, haben bis 6 Uhr Unterricht, dann duerfen sie sich waschen und fruehstuecken, dann geht der Unterricht weiter bis zur Mittagspause, danach wieder Unterricht, Abendessen, Unterricht bis 10 Uhr, Bettruhe. Und Samstag und Sonntag ist auch Schule. Ach du meine Guete, und ich hab die Schule in Deutschland schon gehasst. Wir wissen ja gar nicht, wie gut's uns geht. Und das krasse: Die moegen die Schule trotzdem. Wahrscheinlich, weil sie realisiert haben, dass sie ohne die Schule keine Chance haben, aus dem Slum rauszukommen...
Wir wollten dann auf dem Heimweg eigentlich noch ne 2. Schuluniform kaufen, da die Kinder die ganze Woche in Uniform sein muessen, und bei ziviler Kleidung geschlagen werden. Ist aber ziemlich schwierig, mal ne Uniform zu waschen, wenn man nur eine hat... Die Laeden waren jedoch schon zu und so sind wir zurueck nach Kibera gefahren, wo ich abends um 7 Uhr nach 12 Stunden mal wieder was essen konnte :D

Fuer den naechsten Tag war ich um 10 Uhr mit Mama Teresa verabredet, um die Schuluniform heute kaufen zu gehen. Natuerlich war sie erst um 11:30 Uhr da, ist ja afrikanische Zeit :D
Davor kam mich Geofrey besuchen, einer der Slumjungs, der so alt ist wie ich, und hat mir seine Geschichte erzaehlt: Seine Eltern sind beide gestorben, ne zeitlang ist er bei seiner Stiefmutter aufgewachsen, die ihn jedoch nicht gut behandelt hat und dann bei seinem Onkel, der 11 Kinder hat und auch im Slum wohnt. Dort durfte er nicht im Zimmer schlafen, wegen seiner aelteren Cousinen, und hat so meist irgendwo auf dem Boden oder in nem Stuhl geschlafen, bis jemand (aus Deutschland, vom FaFa Verein) sein Schulgeld bezahlt hat. Und Schule ist hier ja eben meist ein Internat, also hatte er ne Ausbildung und Essen und nen Schlafplatz. Jetzt hat er seine eigene "Wohnung" im Slum, die er sich mit Tobi teilt und wartet gerade auf seine Ergebnisse, da er im November seine Abschlusspruefungen hatte.
Nachdem ich dann also mit Mama Teresa wieder zurueck kam bin ich mit Geofrey in den Slum gegangen. Ja, mich faszinieren Slums immer noch! Die Einfachheit, mit der die Leute es schaffen, ihr Leben zu meistern. Die Freundlichkeit, der man dort begegnet. Das meiste, was ich hier wohl hoere ist "Muzungu" (Weisse) und "How are you?" von den Kindern - wohl das einzige, was sie auf Englisch koennen, und sie fangen an, dass zu singen, sobald sie einen entdecken, bis sie dich nicht mehr sehen :D Und wenn man einem Kind ein High-5 gibt ist man gleich von allen seinen Freunden umringt. Und das sind viele! ;)
Naja, von Geofrey bekam ich dann auch mal gleich ein Heiratsangebot - Nadine hatte mich ja vorgewarnt, dass die Slumjungs alles versuchen, um aus dem Slum rauszukommen. Ich hab dankend abgelehnt :D Daraufhin musste ich mich erstmal verteidigen, warum ich denn keinen Afrikaner heiraten moechte. Naja, vielleicht heirate ich jetzt nicht unbedingt jemand nachdem ich ihn 3 Stunden kenne?! Seine Begruendung, warum er ne weisse Frau heiraten will, war uebrigens, dass weisse Frauen nicht betruegen wuerden und dunkelhaeutige schon. Aber fuer afrikanische Maenner ist es durchaus ueblich, mehrere Frauen zu haben, wenn sie sich's leisten koennen. Na dann passts ja...

Die naechsten Tage vergingen dann, mit Bibelstudy und vielen Besuchen. Ich war einen Tag mit bei Karen, die seit ein paar Wochen krank ist und da hab ich ihrer Tochter beim Bananen schaelen geholfen. Die Bananen werden hier gekocht, und dann schmeckts eigentlich wie Kartoffeln. Veronah hat eine total suesse 2 jaehrige Tochter. Daraufhin haben sie mich jeden Tag zum essen eingeladen, und ich wurde jeden Tag mehrmals angerufen, ob es mir auch gut geht und wo ich denn bleibe. Meine afrikanische Familie :) Hab so einiges neues gegessen, z.B. Ugali (Maismehl mit Wasser angeruehrt). Das gibts hier staendig, wird mit den Fingern gegessen (wie eigentlich alles), und kein Afrikaner kann glauben, dass ich das hier zum ersten Mal gegessen habe :D

Ich durfte mir auch noch 2 Schulen (eigentlich 3, aber dazu spaeter mehr) im Slum anschauen und Zeit mit den Kindern verbringen. An dem einen Tag war ich in Pamelas Schule, die tiefer im Slum liegt. Sie leitet die Grundschule zusammen mit ihrer Tochter Judith. Die beiden kommen selbst aus dem Slum und wollen den Kindern die Chance auf eine schulische Ausbildung geben, damit sie die Moeglichkeit haben, dem Slum zu entkommen. Denn es ist natuerlich ein Teufelskreis, wenn die Eltern kein Schulgeld zahlen koennen, hat man keine Ausbildung, kriegt man keinen Job, steckt im Slum fest. Und die naechste Generation auch... Wie sie das machen, wo sie doch selbst kein Geld haben? Judith geht morgens vor der Schule arbeiten, dann unterrichtet sie, dann geht sie am Nachmittag bis abends um 10 Uhr wieder arbeiten (putzen, Waesche machen, kochen... von Leuten, die sich ne Haushaltshilfe leisten koennen, in der Stadt). Mit dem Geld kaufen sie essen (meist Bohnen und Reis), da viele Kinder von ihren Eltern nicht versorgt werden koennen. Und Judith leitet Touren durch den Slum und zeigt die Schule, wodurch sie ein paar Unterstuetzer aus Europa und Amerika bekommen hat. Die Schule ist -  im Vergleich zu der, an der ich am naechsten Tag war - ein relativ gutes Gebaeude (aus Lehm). So haben die Kinder getrennte Klassenraeume (wenn auch winzig), Baenke und Tische (also eigentlich ja nur Bretter, aber den Zweck erfuellt's!). Sie hoffen, einen 2. Stock anbauen zu koennen, da die Kinder der 6. Klasse (9 bis 12 Jahre) naechstes Jahr eben in die 7. Klasse kommen und kleinere Kinder nachkommen werden. Dadurch brauchen sie mehr Platz...
Die Pause mit den Kindern zu verbringen war sehr viel Spass - die ganze Klasse spielte zusammen, und mit ca. 30 Kindern Bewegungsspiele zwischen vielleicht 3 Meter Platz zwischen den Mauern zu spielen, ist herausfordernd, aber nicht unmoeglich :)
Die Kinder waren total lieb und wir hatten viel Spass zusammen. Aber an Erdkunde mangelts ein bisschen: Nachdem ich eine "wunderschoene" Weltkarte gezeichnet hatte, mit Afrika und Europa und dann Kenia und Deutschland darin fragte doch tatsaechlich ein Kind "Is Germany outside of Kenya?" Die Welt heisst nicht Kenia :D

Am naechsten Tag war ich dann eben in der bzw. den anderen Schulen. Die war zwar ganz am Anfang des Slums, aber viel aermer: Ca so gross wie ein Stadel befanden sich darin 2 Schulen - in der Mitte durch eine Mauer getrennt. Das Dach hatte einige fehlende Holzbretter, wodurch Licht hereingelassen wurde, ansonsten wars da drin ziemlich dunkel. Die Kinder hatten keine getrennten Klassenzimmer - 5 Klassen in einem (halben) Gebaeude zu unterrichten, ist ganz schoen herausfordern, wie ich am eigenen Leib erfuhr. Waehrend die eine Klasse gerade lautstark der Lehrerin die Monate nachplappern muss, schreit die andere Klasse die Zahlen. Kein Wunder, dass die Kinder davon abgelenkt sind, was die andere Klasse gerade so macht. Ganz zu schweigen davon, dass ein Lehrer zu wenig da war, weswegen man die Babyclass einfach mal an ihre Tische setzte. Jawohl, richtig gelesen, die 2-4 jaehrigen werden einfach alle nebeneinander an ihre Tische gesetzt. Ohne was zu malen oder so. Die muessen da ganz ruhig sitzen. Kein Wunder, dass sie anfangen, sich zu hauen und sonstigen Bloedsinn zu machen.
Was eine weitere Herausforderung fuer mich war, war die Sprache. Die Kinder gestern konnten einigermassen Englisch und hatten viel Freude daran, mir Fragen zu stellen, kenianische Lieder und Spiele bei zu bringen usw.. Aber die Kinder hier haben gar nicht mit mir geredet, nichtmal wenn ich sie direkt was gefragt habe. Ich bezweifle, dass sie mich verstanden haben...
Ach ja, in beiden Schulen muessen die kleinen Kinder (Babyclass) nach dem Mittagessen einen Mittagsschlaf machen. Ist ja eigentlich ne gute Idee. Nur auf Grund mangelnder Matrazen muessen die Kleinen auf ihrem Plastikstuehlchen sitzen und ihre Koepfe nebeneinander auf die Tische legen - nur sind die Arme meist noch zu kurz. Bequem sah das nicht aus...

Ich wurde waehrend der Zeit, die ich hier war, in viele verschiedene Haeuser zum Essen eingeladen und hab nun sehr viele afrikanische Familien ("I'm your Mum in Kenya"). Die Herzlichkeit, mit der man hier aufgenommen wird ist echt super!
Die Stadt selbst gefaellt mir dafuer eher weniger - was an den Leuten dort liegt. Als Muzungu wird man echt minderwertig behandelt (man wird betatscht - und wenn man sich wehrt heisst es: Du bist ein Muzungu, deshalb nicht so viel wert und deshalb darf ich dich anfassen). Das hat mich wahnsinnig gemacht und ich hasse es durch die Menschenmenge am Matatustand zu marschieren. Ich hoffe, dass es nicht ueberall in Kenia so ist. Sonst krieg ich naemlich die Krise!

Eine Woche Australien! Hallo Sydney!

Falls ihr euch wundert, dass hier nichts steht... Ich mach die Eintraege als Platzhalter und schreib immer mal wieder, wenn ich Zeit und Internet finde. Hoffe, dass sie vollstaendig sind, wenn ich zurueck komme. Was ja schon in 3 Monaten ist!

Der Abschluss. Christchurch

Ein kurzer Abstecher nach Oxford. Nein, nicht nach England!

Lake Tekapo hat schon ne einmalige Farbe.

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Pinguine in Oamaru!

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Die Studentenstadt Dunedin. Wie aus etwas seltsamem doch noch was gutes werden kann

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Milford Sound, die Catlins und eine einmalige Begegnung!

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Wanaka und Queenstown

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Ab an die Westkueste!

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Takaka - Hippieort und Erfuellung eines Kindheitstraums :)

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Wechsel meiner Reisegefaehrten und ab nach Takaka!

Weiter zur sonnigsten Stadt Neuseelands. Nelson, du hast uns nicht enttaeuscht!

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Ab auf die Suedinsel! Erster Stopp ist Havelock!

Sodala. Da waren wir also auf der Südinsel, im Hafenstädtchen Picton. Doch dort wollten wir nicht bleiben, da es dort absolut nichts spannendes zu sehen gibt.
Klaudi wollte sich unbedingt ein Mietauto nehmen, wovon ich von Anfang an nicht so begeistert gewesen war - denn erstens ist ein Mietauto in Neuseeland abartig teuer (ganz besonders natürlich, wenn man es nur one way benutzen möchte, denn wir hatten ja schließlich nicht vor, zurück nach Picton zu fahren) und zweitens mal darf ich mir mit meinen 19 Jahren in Neuseeland gar kein Auto mieten, das heißt die Frage wäre dann auch gewesen, ob ich´s überhaupt fahren dürfte.
Naja, das mit dem Auto hatte sich dann auch ganz schnell erledigt, denn sie hatten keins mehr da, als wir uns nach den Preisen erkundigten. Aber - wie die Frau der Vermietungsfirma meinte - sie hatte gerade ein Auto an jemanden ausgegeben, der dies wohl für seine Firma nach Nelson bringen müsse, wenn wir wollen würde sie mal nachfragen, ob der uns mitnehmen könnte. Hat er dann auch gemacht, allerdings mussten wir ihm dafür Spritgeld zahlen obwohl der das ja von seiner Firma erstattet bekommt. War wohl einer der wenigen profitgierigen Neuseeländer (der einzige, der mir überhaupt begegnet ist - die anderen waren alle total zuvorkommend und freundlich). Aber er war wahrscheinlich die schnellste Variante für uns, aus Picton rauszukommen, denn es wimmelte nur so von Hitchhikern. Kein Wunder, es kommen schließlich alle hier an, wenn sie von der Nordinsel kommen.
Wir haben uns dann entschieden, in Havelock auszusteigen, denn erstens mussten wir dafür noch nicht so viel zahlen und außerdem wollten wir noch wandern gehen, und Klaudis "Lonely Planet" versprach sowohl einen billigen Campingplatz als auch schöne "Wanderwege". Wir bauten also gleich mal unser - naja, mein - Zelt auf und machten uns gleich mal auf den Weg - am Meer entlang. Naja, wirklich weit kamen wir nicht, denn wir wurden bald verscheucht, dass das hier Privatgrund sei. Danke Lonely Planet, du warst uns wieder eine Hilfe :P Aber unser Abend war trotzdem sehr schön: Da wir keine Töpfe und Pfannen hatten, es aber eigentlich an fast jedem Campingplatz einen Grill gibt, grillten wir uns leckeren Mais und Knoblauchbrot und genossen den Abend gemeinsam mit einem holländischen Pärchen bei netten Gesprächen.
Am nächsten Tag machten wir uns dann auf zu dem nächsten Wanderweg, der angeblich zu einem Wasserfall führen sollte.
Ich ging den ganzen Weg barfuß, denn wer mich kennt weiß, dass ich für Freiheit für die Füße bin :D Der Waldpfad führte uns dann auch tatsächlich zu einem Wasserfall, unter dem wir unseren Spaß hatten. Da wir dachten, es wäre nicht mehr weit, bis über die Baumgrenze und wir einen schönen Ausblick haben wollten, gingen wir immer weiter hinauf - bis es auf Grund der Zeit sonst nicht mehr möglich gewesen wäre, im Hellen zurückzukehren und wir uns schweren Herzens auf den Rückweg machen mussten. Nun ja, irgendwie war der Berg wohl doch höher als gedacht. Oder hatten wir einfach nur zuviel Zeit beim plantschen unterm Wasserfall verbracht?

Wellington

Wir machten uns also von Paekakariki auf den Weg nach Wellington. Trampen natuerlich. Es fuhr zwar auch ein Zug, aber man kann sich auch 10 Dollar sparen. Mitgenommen wurden wir naemlich nach vielleicht 30 Sekunden! Von einem sehr nettem Mann, der auf dem Weg war, seine Familie vom Flughafen abzuholen und der meinte, dass die Stelle, wo wir zum trampen hingelaufen waren, beruehmt-beruechtigt fuer ihre vielen Unfaelle ist, und da wuerde nie jemand anhalten. Na dann haben wir ja Glueck gehabt!
In Wellington trafen wir uns dann im botanischen Garten mit unseren lieben Couchsurfern. Die waren super gechillt, ich hatte sie am Tag davor erst angerufen, ob ich die Klaudi mitbringen koennte. Shannon und Rob haben uebrigens 2 kleine Kinder, Olivia 4 Jahre und Isaak, 1 Jahr alt, zum knuddeln suess!
Angekommen an deren Haus lernten wir dann noch die anderen Couchsurfer kennen. Und es waren viele! 3 Maedls aus Berlin, einem Paerchen aus Dresden,ein Paerchen aus Belgien, ein Paerchen aus England und ein Maedl aus den USA. Geschlafen haben wir im Keller, der mehr wie ein zusaetzliches Wohnzimmer war, nachdem wir uns abends (fast) immer einen Film angeschaut haben.

Klaudi bekam dann einen Anruf vom Markus. Er war mit dem Auto zurueck nach Auckland gefahren, da sie sich geeinigt hatten, es zu verkaufen, und es da am besten loswerden wuerden. Jacqui und Flo hatte er zuvor in Napier abgesetzt. Doch jetzt hatte er festgestellt, dass er seinen Pass verloren hat. Ohne den ist man in nem fremden Land ganz schoen aufgeschmissen und Auto verkaufen geht erst Recht nicht. Das Problem war nur: Die Behoerden in Auckland hatten alle noch bis Mitte Januar geschlossen. Also muss er nach Wellington kommen. Ist ja auch nicht gerade dezent weit...

Klaudi und ich sahen uns dann am naechsten Tag den botanischen Garten an (heute machte Windy Welly seinem Spitznamen alle Ehre!), der wirklich riessig und super schoen ist. Wir fuhren allerdings mit der Gondel hinauf auf den Huegel. Das Geld fuer die 5 Minuten da hochzuckeln haette man sich allerdings auch sparen koennen. Aber naja, hinterher ist man immer schlauer.

Irgendwie bin ich mir gerade nicht mehr ganz sicher, was wir die naechsten Tage gemacht haben. Und da ich mein Tagebuch waehrend der Zeit ziemlich vernachlaessigt habe kann ich auch das leider nicht zu Rate ziehen :D

Also auf jeden Fall bekamen wir dann eben Besuch vom Markus, der uns dankenswerter Weise zum Aussichtsberg - sagen wir wohl eher mal Huegel - hochkutschiert hat (ja, wir sind faul ;) )  und dann war ich noch im Te Papa Museum, dem Nationalmuseum Neuseelands, das riessig, kostenlos und echt gut ist. Man braucht dafuer mehr als nen Tag, aber zum Glueck kann man ja immer mal fuer ein paar Stunden vorbeischauen. Es gibt zum Beispiel ein Erdbebenhaus, in dem eben ein Erdbeben simmuliert wird. Das hat mich dafuer entschaedigt, dass ich "leider" weder in Chile noch in Neuseeland ein echtes Erdbeben erleben konnte. (Es gab eins in Wellington 3 Tage nachdem ich die Stadt verlassen hatte!)

Am letzten Abend waren Rob und Shannon zusammen mit den Kids, mir und noch 4 anderen Couchsurfern am Plimmerton Beach, was echt super war! Die Kinder haben sich richtig an mich gewoehnt und hingen die ganze Zeit an mir, ich hatte super Gespraeche mit den anderen und wir haben den Sonnenuntergang zusammen mit leckerer selbstgemachter Pizza und Salat genossen!

Trampen mit Klaudi - oder aber: Mysterioese Dinge geschehen

Grrrr! Jetzt hatte ich alles gerade fertig und dann stuerzt das Internet im Internetcafe ab! Also alles nochmal von vorne... Aber wahrscheinlich nur die Haelfte und ich mach dann morgen weiter!

Also wir fuhren dann wieder zurueck nach Taupo, wo ich nochmal eine Nacht bei Wendy und David verbrachte. War ein super schoener Tag (der mir auch die Gelegenheit gab, meine vergessene Hose wieder einzusammeln :D )
Und fuer den naechsten Tag um 10 Uhr waren Klaudi und ich dann zum trampen verabredet. David bot an, mich runter zum See zu fahren, was ich dankbar annahm. Nach einiger Verspaetung kamen dann auch die anderen. Der Grund der Verspaetung: Markus fand seine Zigaretten nicht :P
Wir wurden dann noch zu einer guten Stelle gefahren und verabschiedeten uns. Vorallem fuer Klaudi war das emotional, schliesslich war sie doch ne ganze Weile mit den anderen unterwegs gewesen und jetzt trennten sich die Wege. Das wir uns so bald wieder sehen wuerden, konnten wir da ja noch nicht ahnen...
Wir standen dann also da. Und warteten. War mein laengstes trampen in Neuseeland. Also wenn man jetzt ne halbe Stunde (mit Pinkelpause) warten fuer lang haelt :D Wir mussten naemlich beide super dringend aufs Klo. Und das 5 Sterne Hotel war so schoen nah. Wir liessen also unsere Rucksaecke am Strassenrand zurueck und marschierten in das Hotel. Die waren super nett und zeigten uns ohne zu zoegern gleich mal die Toilette. Wow!
Dann also wieder zurueck zu den Rucksaecken und warten. Wir wechselten uns ab mit Daumen rausstrecken, uebten uns in einem Laechelkontest, schimpften darueber, dass heute nur alte Omis oder vollbepackte Familienautos unterwegs waren, winkten den Fahrern zurueck. Ueberlegten uns, ob wir Klaudis "Happy Birthday" Clown-Huetchen auspacken sollten. Laesterten ueber Frauen, die einen nie mitnehmen. Kaum war das ausgesprochen, hielt Jacqueline an. Ihr Auto war von Heu uebersaet, da sie Pferde hatte, aber das machte uns ja nichts aus und sie nahm uns bis nach Tauranga mit. In Tauranga regnete es gerade und so nahm sie uns kurzerhand mit in ihr Buero, wo wir auch von ihren Kollegen super nett begruesst wurden. Wir bekamen noch Kaffee und Kekse und da der Regen aufgehoert hatte, verabschiedeten wir uns dann. Sie gab uns noch ihre Handynummer und meinte, falls wir nicht weiterkommen sollen wir ihr Bescheid geben, wir koennen gerne bei ihr schlafen.

Auf den naechsten, der uns mitnahm, warteten wir nicht lange. Er war auch echt nett, stoppte sogar fuer Fotos! Und fuhr uns in dem kleinen Oertchen Mangaweka direkt zu unserem Campingplatz, der ab von der Hauptstrasse unten am Fluss lag.
Dort bauten wir dann mein Zelt auf und machten uns auf zu einem Spaziergang. War wunderschoen, bis wir aufeinmal 2 ausgebuexte Schafe entdeckten. Wir wollten dem Besitzer Bescheid geben, und alles deutete darauf hin, dass dieser auch zu Hause sein wuerde: Das Tor stand offen und oben im Hof war ein Pferd, gesattelt und getrennst, angepflockt. Doch auf unser Rufen reagierte niemand... Dann drehte ich mich um: Da lag ein abgetrennteer Hirschkopf, noch blutverschmiert! Schon ein wenig unheimlich das ganze.. Wir trauten uns trotzdem noch zum Haus, wo auch alle Tueren offen standen. Doch auf unser Rufen reagierte immer noch niemand. Wir beschlossen also zu gehen, der jenige wuerde schon bald wieder kommen, schlossen also das Gatter, damit die Schafe nicht auf die Strasse liefen und setzen unseren Weg fort.

Am naechsten Morgen wurden wir von den Geldeinsammlern des Campingplatzes geweckt. Wir packten dann also unsere Sachen zusammen (gluecklicherweise konnten wir unsere Rucksaecke ueber Nacht in dem Kuechenraum verstauen. Denn fuer 2 Leute plus 2 ueberdimensionale Rucksaecke ist in meinem Zelt beim besten Willen kein Platz!) und waren gerade auf dem Weg wieder nach oben zur Haupstrasse, da gabelte uns ein altes Ehepaar mit ihrem Wohnmobil auf, die uns netter Weise den ganzen Weg nach oben ersparten!

Dann warteten wir wieder... Und es nahm uns eine total nette Maorifrau mit, die zurueck nach Wellington fuhr. Da wollten wir aber noch nicht hin und ueberlegten waehrend der Fahrt fieberhaft, wo wir denn rauswollten. Fanden einen netten Campingplatz in Paekakariki. Heisst auf Maori so viel wie "viele gruene Huegel", wie sie uns verriet, und sogar bis zu dem Campingplatz fuer, der ziemlich fernab von der Hauptstrasse lag!
Gekocht haben wir Nudeln. In einer Pfanne! Denn wir hatten keinen Topf und da standen freie Pfannen rum. Man weiss sich ja zu helfen :D Den Abend verbrachten wir dann noch mit - wer haette es gedacht - Deutschen (die sind wirklich eine Seltenheit in Neuseeland. Achtung, Ironie! Gibts eigentlich Leute in meinem Alter in Deutschland oder sind die alle in Neuseeland?)
Wir richteten es uns dann gemuetlich im Fernsehzimmer ein, denn wir hatten beide keine Lust auf frieren im Zelt. Und ich muss sagen, das Sofa war bequem!
Morgens gings dann zum Strand und ins Meer - zumindest fuer die Klaudi, mir war das ja zu kalt :D
Und dann machten wir uns auf den Weg nach Wellington (wobei uns netterweise ne nette Frau den ganzen Weg vom Campingplatz aus zur Hauptstrasse mitnahm!)