Dienstag, 15. Oktober 2013

Ich hab das Paradies gefunden!

Und zwar bei Samaipata. Nennt sich Los Cuevos. Aber vielleicht sollte ich das auch lieber nicht erwaehnen, nicht das jetzt dorthin der Touristenstrom loszieht. Los Cuevos, fragt ihr euch jetzt bestimmt, was ist denn das? Wasserfaelle! Und nicht irgendwelche Wasserfaelle! Es fuerht ein kleiner suesser Weg an einem plaetscherden Bach vorbei und dann kommt ein Wasserfall, ueber den ein Baum sich schraeg drueber windet. Und noch ein Stueck weiter hinten fallen drei hohe Wasserfaelle den Abgrund hinab. Genug, um mich zu faszinieren. Ich konnte es natuerlich nicht sein lassen, mich unter die Wasserfaelle zu stellen und auch den ganzen Bach nach vorne zum vorherigen Wasserfall zu spazieren und den Baum ueber dem Wasserfall von oben nach unten zu klettern :) Dann hab ich rausgefunden, dass es auch noch einen Weg nach oben gibt, sodass man ueber den drei Wasserfaellen rauskam und ich bin dort den Bach nach hinten gelaufen, was super super schoen war! Rechts und links hingen naemlich die Aeste der Baeume ins Wasser und wenn man ganz ruhig war, hat man nur das entfernte plaetschern des Wasserfalls und das Zwitschern der Voegel gehoert. Ueber mir sind Falken geflogen und geradeaus der Blick auf die Berge. Gibts was schoeneres?

Heute Nacht sind wir dann mit dem Nachtbus nach Sucre gefahren. Und Busfahrten an sich sind in Bolivien ja schon spannend, aber 12 Stunden bei Nacht? Ich bin etwas durchgeschuettelt und uebermuedet :D Wie Pausen mitten in der Nacht ausschauen? Nun ja, es hat natuerlich kein Haus mit einem Baño (Klo) mehr geoeffnet. Also haelt der Bus einfach mal in einem Dorf (ich glaub zumindest, dass es so etwas war. Da standen zumindest Haeuser, aber mehr konnte ich bei der Dunkelheit und Regen beim besten Willen nicht ausfindig machen) und dann steigt der ganze Bus aus. Die Frauen verteilen sich an eine Hausmauer, die Maenner gehen in die andere Richtung und dann wird nebeneinander gepinkelt :D
Das die Strassen nicht geteert sind, versteht sich denke ich von selbst.
Hach ja, ich mag Bolivien fuer seine unkomplizierte Art! :)

Den freien Tag mit der Kathi in Santa Cruz haben wir in den Lomos verbracht. Das sind riessige Sandduenen, die einfach auf einmal da sind. Kamen wohl anscheinend durch Wind aus Argentinien, aber soweit ich weiss ist der genaue Ursprung nicht bekannt.
Auf jeden Fall sind wir mit dem Micro (den Minibussen, fuer die man 1 Boliviano zahlt,was ungefaehr 10 Cent sind, und wenn man aussteigen will, einfach "Para por favor" sagt) bis ins Nichts gefahren. Sah zumindest so aus. Auf einmal war die Strasse naemlich nur noch eine Schlammspur und es gab noch ein paar Bauernhoefe. Von dort aus gings dann zu Fuss weiter,  7 km bis zu den Duenen. Aber der Weg war super schoen, wenn ich irgendwann mal schnelles Internet habe, folgen auch davon Bilder. Also spaetestens, wenn ich wieder daheim bin :D Auf den Duenen ging dann ein ziemlich Wind und wir wurden sandgestrahlt. Aber das war die Aussicht wert!
Wieder zurueck an der "Bushaltestelle" haben Kathi und ich gemeint, wir wollen noch ein gegrilltes Pollo (Huhn) mit Reis. Nur da kam schon der Mikro. Also alles in eine Plastiktuete. Tja, und wie haben wir das dann gegessen, in dem schaukelnden Mikro? Das Fleisch war das Besteck :D Wie wir danach aussahen, wollt ihr lieber nicht wissen!

Also, ihr merkt, mir gehts super gut und ich liebe Bolivien! Bald werden wir dieses guenstige bezaubernde Land jedoch verlassen und uns auf den Weg nach Chile begeben. Aber zunaechst bleiben uns noch ein paar Tage in Sucre und die naechste Station vor der Salar de Uyuni heisst Potosi. Ich bin gespannt, was dieses Land noch fuer mich bereit haelt! :)

Dienstag, 8. Oktober 2013

Cochabamba und jetzt Santa Cruz de la Sierra!

Wuuuh! Ich bin so faul im bloggen :D
Also das Wochenende vorletzte Wochenende haben wir eben noch in La Paz bei Andrea und Chelsea verbracht. Mit Cookies backen und der hoechsten Pizza die man sich nur vorstellen kann. Chelsea und ich hatten irgendwie unterschaetzt, dass der Teig so wenig ist, und da der Belag schon geschnitten war, kam einfach alles oben drauf. Also ungefaehr 10 mal so viel Belag wie Teig. Super! :)
Die gigantische Pizza :D
Am Montag sind wir dann nach Cochabamba gefahren, mit dem Bus. Aber bis wir erst mal am Busterminal waren, hatten wir noch ein nettes Abenteuer. Chelsea und Andrea waren naemlich schon in der Arbeit, als wir loswollten. Und wir Genies haben natuerlich vergessen, oben in der Wohnung das Tor, das hier vor jedem Haus ist, aufzumachen. Und zu unserem Glueck sass auch der nette Mann, der das Tor von unten oeffnen kann, nicht in seinem Haeuschen.... Also war die einzige Moeglichkeit: Ueber das Tor! Wir schmeissen also unsere Rucksaecke drueber und klettern ueber das Tor. Fand der Polizist, der in der Naehe stand, gar nicht mal so lustig. Und mit unseren phaenomenalen Spanischkuensten durften wir ihm dann erstmal erklaeren, dass wir bei Freunden uebernachtet haben, die aber jetzt in der Arbeit sind. Vielen Dank an Andreas Visitenkarte, die uns aus den Haenden des Polizisten befreit hat! :)
Von Cochabamba hatten wir gehoert, es waere so viel billiger als La Paz oder Sucre. Zu Sucre koennen wir ja noch nichts sagen, aber billiger als La Paz wars definitiv nicht. Aber natuerlich trotzdem sehr guenstig, also 3,30Euro fuer die Nacht sind zwar hier relativ viel, aber mit deutschen Massstaeben braucht man das ja nicht messen :D Sonst war Cochabamba ganz nett, die Strasse wo mein Opa geboren ist, haben wir zwar nicht gefunden, aber das war eigentlich von vornherein klar, da ich keine genaue Adresse hatte und Cochabamba einfach riessig ist. Und aufs Einwohnermeldeamt wollte ich bei der Arbeitsgeschwindigkeit der Bolivianer auch nicht :D Aber wir haben jetzt endlich eine bolivianische Handynummer! Danke an Ali fuers dolmetschen! Es funktioniert  hier naemlich nicht einfach so, dass man sich eine SIM Karte kauft und dann hat man die. Nein, hier muss man als Auslaender erstmal aufs Amt und irgendwelche Formulare dafuer ausfuellen. Und da spricht natuerlich auch niemand Englisch :D
Und dann ging es am Samstag nach Santa Cruz de la Sierra! Und es ist so unglaublich heiss hier, man haelt es eigentlich nur im Schatten aus... Santa Cruz ist ganz anders, als die anderen Teile von Bolivien, die wir bisher gesehen haben (wobei jeder Teil Boliviens eigentlich total unterschiedlich ist!). Aber in Santa Cruz hats nicht so viele Loecher in der Strasse und die Autos fahren auch einigermassen zivilisiert. Was auch ziemlich witzig ist: Ich wusste, dass die Kathi hier in Santa Cruz ein Auslandsjahr macht. Wir waren
zusammen in der 5. und 6. Klasse. Und wir hatten auch ausgemacht, dass wir uns mal treffen, waehrend ich hier in Santa Cruz bin. Und dann, waren Felix und ich auf dem Markt hinter der Basilika und laufen so rum und schauen. Und ich achte gar nicht auf das Maedl, das da auf der Bank sitzt, und hinter ihr steht ein Typ mit Dreads, also hab ich natuerlich nur die Dreads angeschaut und der hat angefangen mit mir zu reden, was ich natuerlich nicht verstanden hab. Und dann dreht sich das Maedchen um, und wer ists? Die Kathi :D Da muss man erst ans andere Ende der Welt fliegen, um sich nach Jahren zufaellig auf dem Markt in Santa Cruz zu treffen! :)
Bis Freitag bleiben wir wohl noch hier in Santa Cruz, um mit der Kathi noch ihren einzigen freien Tag zu verbringen. Und dann gehts nach Samaipata und in den Amboro Nationalpark (auf den ich mich schon ganz besonders freue! Endlich mal raus aus der Stadt!) und von dort aus dann nach Sucre!
Ganz liebe Gruesse an dieser Stelle an die Gastwirtschaft Janser. Ich hoffe, ihr schaut wirklich jeden Sonntag rein, wie versprochen ;) Ich hoffe euch gehts gut!