Montag, 24. März 2014

Die Afrikaner treiben mich manchmal... nein. Lest selbst!

So, nun mal ein Artikel dazu, wie die Afrikaner so denken und handeln. Das ist naemlich total anders, als wir das daheim tun. Also dementsprechend anders als die westlichen Laender. Und auch anders, als Suedamerika!

Ersteinmal ist Afrika tatsaechlich mit Maschinen usw. weit hinterher. Ja, hier steht wirklich die Familie auf dem Feld und graebt um. Nicht den Garten. Ein Feld! Und das bei der Hitze...
Aber das ist nicht alles. Die Familie ist sehr wichtig und ohne die elterliche Bestaetigung wird hier keine Entscheidung getroffen. Nicht mal von 25 Jaehrigen, die nicht mehr zu Hause wohnen!
Der Beschuetzerinstinkt ist sehr ausgepraegt. Nirgendwo darf man alleine hingehen, weil es ja so gefaehrlich ist oder der dumme Muzungu sich bestimmt verlaeuft.
Ueberhaupt, ich glaube, sie halten die Weissen fuer sehr daemlich. Die trauen uns nicht wirklich etwas zu. Ja, ich bekam die Frage oefters, ob ich rennen kann. Ich mein, so mega unsportlich schau ich jetzt auch nicht aus. (Hoffe ich zumindest...) Und den Kochtopf umruehren darf ich auch nicht. Gestern hab ich beim Gemuese schneiden geholfen. Klar sah das jetzt nicht besonders grazill aus. Ich mein, die haben EIN Messer im ganzen Haushalt und das ist stumpf. Das man auf einem Brett schneidet ist sowieso fremd, alles wird in der Hand gemacht (und das bin ich natuerlich nicht gewoehnt, aber ich hab nur bei den Zwiebeln Probleme bekommen. Ich weiss, wie man kleine Zwiebelstuecke schneidet, aber um meine Finger hatte ich doch ein wenig Angst :D )
Dass sie denken, dass wir fuer alles Maschinen haben (ja, sie glaubten mir nicht, dass ich buegeln kann, liessen mich dann doch und waren erstaunt. Gebuegelt wird uebrigens auf einem Handtuch auf dem Boden ;) ) und unser Essen aus Tueten kommt, hab ich ja schon im letzten Beitrag erwaehnt.

Dass sie immer und ueberall zu spaet kommen, war mir ja schon vorher klar, und das Klischee bestaetigt sich immer. Afrikanische Zeit halt.
Doch was mich nervt, ist dass man sich auf nichts verlassen kann. Man kann am Tag zuvor noch 2 mal abklaeren, was man am naechsten Tag machen wird. 2 Stunden spaeter als verabredet meldet sich derjenige dann (wenn man Glueck hat) und sagt, dass er jetzt aus dem und dem Grund doch nicht kann. Zumindest ist das hier gerade in Jinja bei meinem Couchsurfer so. Die Organisation scheint so gut organisiert zu sein (wir haben sogar einen Arbeitsvertrag und nen Plan fuer meine Zeit hier gemacht!), doch in der Realitaet siehts leider ganz anders aus. Wir haben an einem einzigen Tag gemacht, was wir wollten. Wobei, auch nicht ganz, denn die meiste Zeit sassen wir nur rum, statt zu arbeiten :P Gerade fuer heute hatten wir ausgemacht, dass wir ins Dorf fahren und die Arbeit von letztem Mal fertig machen, und Blumen pflanzen. Doch wer sagte mir um 10:30 (wir wollten um 9 Uhr los), dass wir nicht fahren koennen? Richtig, Meddy. Aus welchem Grund? Kein Geld fuer den Transport. Ich bot an, ihm das Geld zu leihen. Er willigte ein und meinte, er muesse was holen und sei in 10 Minuten wieder da. Ne Stunde spaeter kam er dann und meinte, wir koennen nicht fahren, weil er kriegt das Geld doch nicht und kanns mir dann nicht zurueck zahlen. Mhm. Ich ueberlegte also, denn ich wollte der Schule ja helfen. Ob ihm nicht die Mutter oder so das Geld geben koennte und er zahlts ihr zurueck, wenn er was bekommt (angeblich hat er ja ne Firma, und die schicken ihm innerhalb der naechsten Woche Geld). Dann fragte er aber, ob ich da und da und da noch Geld geben koennte. Ja, so laeuft das hier. Alles dreht sich ums Geld und es wird erwartet, dass der Muzungu alles gibt, weil wir haben ja so viel. Im Vergleich zu Afrika mag das vielleicht stimmen. Aber seine Familie ist jetzt auch nicht gerade arm und er einfach unglaublich faul, sitzt den ganzen Tag nur mit seinem Handy daheim rum oder trifft Freunde. Und wenn dann Muzungus kommen, meint er, sie zahlen ihm alles. Weil es ist ja alles fuer die Organsation. Blabla, ich hab genug gesehen, fuer was er das Geld verwendet und moechte das nicht weiter unterstuetzen. Die Woche haengt jetzt davon ab, ob er am Mittwoch Geld bekommt, oder nicht. Morgen (Dienstag) werd ich nochmal ins Krankenhaus gehen und am Mittwoch in die Schule. Dann sehen wir, ob ich am Donnerstag Jinja verlasse, oder ob ich noch Donnerstag und Freitag ins Dorf fahre und beim bauen der Schule mithelfe... Weil nur rumsitzen will ich hier auch nicht, da kann ich mich woanders wahrscheinlich sinnvoller einbringen!

Aber ganz schlecht ist Afrika natuerlich auch nicht. Das Obst ist zum Beispiel richtig richtig gut. Ihr habt noch nie so geniale Bananen oder solch geniale Mangos gegessen!
Und wenn man die richtigen Leute trifft, sind die auch total nett. Und die Kinder sind genial. Ueberall wohin ich gehe folgt mir ne Gruppe Kinder, begleitet von dem Gerufe: "How are you?" oder "Bye, Muzungu!" und sie streiten sich tatsaechlich darum, wer meine Hand halten darf :D

Oh. Ich glaub ich hab den Beitrag geschrieben, als ich gerade ziemlich frustriert war. Und tatsaechlich ist der Kulturunterschied hier viel deutlicher zu spueren als in den anderen Laendern, die ich bereist habe. Vorallem der schon ziemlich offene Rassismus macht mir zu schaffen. Es geht ganz schoen auf die Nerven, nie beim Namen, sondern immer nur Muzungu genannt zu werden. Umso mehr habe ich mich heute gefreut, als ich in Jinja in der Hauptstrasse gelaufen bin und mich eine Verkaeuferin eines Kunstgeschaefts wieder erkannt hat (wow! Ein Unterschied zwischen all denen, die denken, dass alle Weissen gleich aussehen!) und mich beim Namen genannt hat. Der ist naemlich fuer die Afrikaner gar nicht schwer zu merken, da Tabita hier durchaus ein sehr haeufiger Name ist! Sogar die Kinder aus meinem Viertel sind es mittlerweile leid, immer Muzungu zu schreien, wenn ich vorbeikomme und rufen jetzt meinen Namen wenn sie mich sehen!
Heute hat mich ausserdem ein Freund meines Gastgebers angerufen und da er gerade auch in der Stadt war, mich kurzerhand abgeholt und mit zu seinen Freunden genommen mit denen ich eine richtig gute ehrliche Unterhaltung hatte. Am Samstag treffen wir uns wieder, zum Schweinefleischessen :D

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