Mittwoch, 30. April 2014

Und weiter geht die Reise!

Dann war ich also aus Jinja weg. Nun ja, nachdem ich es geschafft hatte, den Matatu Preis um mehr als die Haelfte zu reduzieren, sodass es fair wurde und nicht mehr Mzungu Preis war.  Und Busfahrten hier sind ja immer ein kleines Abenteuer fuer sich selbst. Diesmal flogen ein paar Huehner mit im Matatu rum. Und dass wir wieder mit 6 Personen auf einer 3-Sitzer Bank sassen versteht sich natuerlich von selbst. Nur dass mein Rucksack, der fast so gross ist wie ich, auch noch auf mir Platz haben musste. Und das Auto starb auf dem Weg.. Der Motor ging einfach aus und nicht mehr an. Gluecklicherweise nicht mitten im Nirgendwo sondern in der Naehe einiger anderer Matatus und wir mussten einfach nur alle umsteigen. Doch in Kampala angekommen lies der Fahrer uns einfach an irgendeiner belebten Strasse (okay, jede Strasse in der Hauptstadt ist belebt) raus. Na super. Doch es gibt auch nette Afrikaner und so nahm mich ein aelterer Mann mit und zeigte mir von wo aus ich den naechsten Kleinbus Richtung Hostel nehmen musste und handelte sogar noch den Preis fuer mich aus!

Kampala war jetzt nichts besonderes, aber das hatte ich als Staedteverabscheuerin auch nicht von einer Grossstadt erwartet: Gross, laut, stinkend und unglaublich viel Verkehr und viele Menschen. Warum ich hergekommen war, war ja eigentlich, dass es guenstig auf meiner Reiseroute lag und ich unbedingt mal wieder Europaer oder westlich denkende Menschen treffen wollte. Denn nach ca. 5 Wochen die ich, mit Aussnahme des Tages im Hells Gate Nationalpark verbracht hatte, habe ich nur mit Afrikanern Kontakt gehabt und das geht ganz schoen an die Nerven. Wie ich spaeter feststellte bin ich nicht die einzige die diese Meinung vertritt und das tat wahnsinnig gut, zu merken, dass man nicht alleine ist und sich mal normal unterhalten zu koennen. Was ich dann am Abend auch mit einer Schweizerin und einem Englaender tat waehrend wir es genossen, unsere Verzweiflung mal loszuwerden. Versteht mich nicht falsch, es gibt einige Afrikaner, mit denen man normal reden kann. Aber die sind leider eine sehr rare Spezies, umso mehr freut man sich, wenn man ihnen doch mal begegnet. Doch die Kultur ist einfach so anders, dass man ihnen nicht erzaehlen kann, wie man sich wirklich fuehlt oder was man denkt, weil sie das nicht verstehen und nur negativ bewerten oder sich angegriffen fuehlen. Das klingt viel einfacher als es ist, man muss es erleben um es zu verstehen.

Aber ich habe in Kampala beim ziellosen Umherirren eine hollaendische Baeckerei gefunden, die echtes Brot mit Koernern hatten! BROT! Wisst ihr eigentlich, wie gut ihr es in Deutschland habt, nicht nur Toastbrot essen zu muessen???

Die Schweizerin und ich wollten dann am naechsten Tag eigentlich zusammen zuerst zum Aequator fahren und von dort aus zu irgendnem kleinen See; der angeblich Bilharzia (Parasiten die hier in so gut wie jedem See sind und ein schwimmen deshalb verbieten) frei ist fahren. Doch die Matatufahrer versuchten uns reinzulegen und wir wurden immer aergerlicher waehrend wir versuchten uns durch die Menschenmassen, die uns betatschten und uns alles moegliche verkaufen wollten zwaengten und versuchten einen guten Fahrpreis auszuhandeln. Schliesslich gaben wir auf und ich stieg in den Bus nach Fort Portal, was mein urspruenglicher Plan gewesen war waehrend sie sich in Richtung Tansania aufmachte.

Diesmal sass ich ja in einem Bus. Das bedeutet aber nicht, dass die Fahrt deswegen weniger spannend ist. So bekam ich gleich mal ein Kind auf den Schoss, da die Mutter mit 7 Kindern auf einmal doch ein wenig viel beschaeftigt war. Und natuerlich sassen wir mit 5 Personen in einer 3 er Reihe. An manche Dinge gewoehnt man sich ( auch 
wenn die meisten Afrikaner einen wirklich unangenehmen Koerpergeruch verspruehen). Doch als es endlich weniger Leute wurden und man sich also haette “entspannen” koennen explodierte ein Reifen und es dauerte eine Weile bis der Fahrer den Bus stoppen konnte und noch eine laengere Weile bis der ERsatzreifen anmontiert war. Doch die Wartezeit konnte man sich damit vergnuegen, den Farmern zuszuschauen, wie sie ihre Kuehe (die extrem grosse Hoerner haben!) eine erfrischende Dusche gaben. Die haette ich auch gerne gehabt :D
Irgendwann kam ich dann tatsaechlich in Fort Portal an und liess mich von einem Boda-Fahrer zum Yes-Hostel bringen wo ich mein Zelt aufbaute und mir erstmal was zu essen kochte. Juhu, Kueche!
Und damit beginnt ein neuer Abschnitt meiner Reise: Der Fort Portal Aufenthalt, der ungeplant wieder viel laenger – und wunderbar – wurde! Doch alles der Reihe nach…


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