Sonntag, 23. März 2014

Kericho - macht mich wahnsinnig! Schnell wieder weg von hier!

Ich nahm also am naechsten Tag zusammen mit Franzisca und dem Belgier (dessen Name ich nicht buchstabieren kann) den Matatu nach Naivasha Town, von wo aus die beiden nach Nairobi weiter wollten und ich nach Kericho. Erstmal dauerte es eeeewig, bis wir in Naivasha ankamen. Nicht etwa, weil der Weg so weit ist. Im Gegenteil. Sondern, weil wir mehr standen als dass wir fuhren. Der Fahrer wollte natuerlich unbedingt seinen Bus vollbekommen, damit sich die Fahrt rentiert (denn wir hatten den Preis gekannt und auf lokal Preise runtergehandelt, ich zahl doch nicht doppelt so viel, nur weil ich ein Muzungu bin. Ging erstaunlich einfach. Er sagt uns den Preis, wir sagen noe, wir zahlen den gleichen Preis wie bei der Herfahrt. Er ueberlegt kurz und willigt ein. Wohl, weil wir die einzigen Passagiere zu dem Zeitpunkt waren :D)
Und kaum kamen wir dann in Naivasha an, waren wir auch schon umringt von den ganzen Matatu-Helferlein, die versuchen dich zu ueberzeugen, mit ihrem Matatu mit zu fahren. Ich konnte mich nicht mal mehr von den beiden verabschieden, da sie schon von einem Nairobi Fahrer in Beschlag genommen waren und ich es gerade noch schaffte, meinen Rucksack aus dem "Kofferraum" zu befreien, bevor ich zum naechsten Matatu geschleppt wurde. In Nakaru musste ich umsteigen, und kam auf den Todessitz (der, neben dem Fahrer). Ich hatte gar keine Chance, mich zu wehren, denn das Auto war schon voll.Natuerlich ohne Gurt, ist ja auch ne sinnlose Erfindung. Gluecklicherweise ist nichts passiert, auch wenn die Fahrt sehr abenteuerlich war. Der Fahrer wollte wohl einen Rekord aufstellen, wie schnell er die Strecke schafft. Ueberholt wurde an den unmoeglichsten Stellen (ach was, da ist ne Kurve und Wald. Kein Ding, ab nach rechts und vorbei. Geht auch nur bergauf und mit 21 Personen ist so ein Nissan nicht gerade schnell. Aber was macht das schon). Wir bekamen des oefteren eine Lichthupe der entgegenkommenden Autos, was zu erlebnisreichen Bremsmanoevern fuehrte. Ich dachte ja, dass ich durch den bolivianischen Verkehr so einiges gewoehnt bin, aber das hier war noch ne Stufe krasser. Besonders, als es dann anfing zu regnen. Der Scheibenwischer funktionierte ungefaehr so schnell wie bei unserem gruenen Oldtimerbus - also ultra langsam :D Und als uns dann ein LKW ne fette Ladung Schlamm auf die Windschutzscheibe spritze, blieb der Schlamm halt dort. Es hatte naemlich aufgehoert zu regnen. Und Spritzwasser gabs nicht. Irgendwie schaffte es der Fahrer, durch den Schlamm zu sehen. Der Fahrstil wurde natuerlich beibehalten :D

Irgendwann war dann auch diese Fahrt fuer mich zu Ende, und ich stieg beim "Tea Hotel" aus. Da ich mir jetzt 60 $ fuer ne Nacht nicht wirklich leisten kann, nahm ich die billige Variante: Campen fuer 500 Kenianische Shillings (ca. 4 Euro). Das haette ich mir mal lieber vorher ueberlegt. Nicht nur, dass die sanitaeren Anlagen, die ich benutzen sollte (vom Swimmingpool) wohl schon seit ewigen Zeiten nicht mehr geputzt worden waren (es roch und sah nicht gerade angenehm aus), es fing dazu auch noch mega an zu regnen. Mein Zelt ist jetzt nicht unbedingt wasserdicht (bolivianische Qualitaet halt :D) und ich war damit beschaeftigt, meine Sachen zu sichern. Die Nacht verbrachte ich halb auf dem Rucksack, halb auf meiner Isomatte und meine Fuesse im Schlafsack hatte ich mit einer Plastiktuete umwickelt, um wenigstens selbst trocken zu bleiben. Gluecklicherweise hatte ich es ganz gut gemanagt, wo das Wasser reinkommen wuerde und musste am naechsten Tag nur meine rechte Zeltecke ausschoepfen, wo gluecklicherweise keine meiner Sachen deponiert gewesen waren. Trotzdem wars nicht unbedingt ne angenehme Nacht. Ich war so doof gewesen, gleich fuer 2 Naechte zu zahlen, also musste ich wohl oder uebel noch einen Tag hier verbringen. An diesem Tag hoerte es kein bisschen auf zu regnen, es war schweinekalt, und alles schmutzig und matschig. Ich wurde ziemlich frustriert, auch weil es keinen Kontakt zu anderen Reisenden gab. Die waren natuerlich alle in dem teuren Hotel.Doch ganz alleine war ich auch nicht. An dem Abend lag ich naemlich in meinem Zelt beim lesen. Irgendwie wurde es ziemlich duster und meine Taschenlampe hat letzte Woche den Geist aufgegeben... Da kamen 2 Securityguys vorbei und unterhielten sich mit mir. Der eine gab mir dann sein Handy als Taschenlampe (er hatte 2 Handys) und meinte, er wuerde spaeter nochmal vorbei kommen, um mir Tee zu bringen (aber da regnete es ja dann).

Den 2. Tag verbrachte ich erstmal damit, mein Zelt zumindest innen wieder trocken zu bekommen und marschierte dann zum Postamt, um die Holzgiraffe, die ich mir gekauft hatte, nach Deutschland zu senden. Die schickte mich erstmal zum Buchladen, um ein Paket zu bekommen. Das "Paket" waren nur 2 groessere Papiere, mit denen sie meine Giraffe umwickelten und mit Unmengen Panzertape zuklebten. Dann bin ich wieder zurueck zum Postamt, wo sie erstmal damit beschaeftigt war, auszurechnen, wie viele Briefmarken sie denn jetzt braucht. Ich habs nicht gezaehlt, aber es waren mindestens 30! Das ganze Paket war uebersaet von Briefmarken. Hoff mer mal, dass die Post das zu wuerdigen weiss, dass ich fast 2 Stunden auf dem Postamt verbracht hat, und mein Paket sicher nach Deutschland bringt! Dann bin ich noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert, die jedoch mangelnder Teerstrassen bei Regen ziemlich matschig war. Ich wollte mir Bananen kaufen, und fragte, wie viel sie kosten. 20 Shilling. In Nairobi warens 10 Shilling pro Banane. Ich gab ihr also 40, weil ich 2 Bananen wollte. Da drueckte mir die gute Frau doch tatsaechlich 12 (!) Bananen in die Hand! Na dann hab ich ja jetzt was zu essen ;)
Als ich vom Hotel wieder zu meinem Zelt laufen wollte, wars schon dunkel. Da sprach mich ein Mitarbeiter an, wie's mir denn geht und blabla. Er meinte dann, er zeigt mir gerne die Teeplantagen, falls ich Zeit habe. Warum nicht, ich hab schliesslich nichts zu tun. Stellt sich raus, dass er der Elektriker ist und die Mitarbeiter wohnen alle hinter dem Hotel, Richtung Teeplantage. Wir marschieren also so durch den Abend und als wir an seinem Haus vorbei kommen, fragt er mich, ob ich noch auf nen Tee mit reinkommen will. Ich tu alles, um mein feuchtes Zelt so lange wie moeglich zu meiden und ein  Tee klingt nicht schlecht :D Naja, wir sitzen dann eben in seinem Arbeiterhaeuschen (der wohnt da seit 10 Jahren 6 Tage die Woche, und es sieht so aus, als waere er gerade eingezogen. Also keine Bilder oder irgendwas, nur ein Sofa und Fernseher und im riessigen Schlafzimmer nur in der Ecke sein Bett, sowie eine extra Matratze (dir mir spaeter nuetzlich sein sollte)). Wir tranken also den Tee und er meinte, dass er die extra Matraze hat, falls ich nicht zelten will. Ich dachte da erstmal nicht so dran, bei ihm zu uebernachten. War mir doch ein wenig unheimlich bei einem afrikanischem Mann im Haus zu schlafen, dass jetzt schon ein wenig abseits liegt. Es regnete jedoch immer staerker draussen und mir war wirklich nicht sehr wohl dabei, zurueck in mein kaltes nasses Zelt zu gehen. Also was tun? Ich beschloss, zu sagen, ich muesste etwas aus dem Zelt holen und mir damit Zeit zu geben, entweder zurueck zu gehen oder die Nacht doch besser in meinem Zelt zu verbringen. Auf dem Weg traf ich den Securityguy von gestern, der sich mit mir unterhalten wollte. Also redete ich mit ihm und erzaehlte ihm eben von dem Elektriker. Er fand die Idee, dass ich in einem Haus schlafe ziemlich gut und ich schilderte ihm die Situtation. Er meinte, es waere nichts dabei, auf der extra Matraze zu schlafen und er weiss, wo der Elektriker wohnt, kann da also auch seine naechtliche Runde drehen. Damit war meine Entscheidung gefallen. Der Securityguy half mir noch, mein Zelt abzubauen und zum trocknen aufzuhaengen, damit ich es am naechten Morgen einpacken koennte.
Bei dem Elektriker bin ich dann gleich schlafen gegangen und am naechten Morgen frueh aufgestanden, um den Bus zu nehmen. Mein Plan war naemlich, Kenia zu verlassen und nach Uganda zu fahren. Ich bekam sogar noch Fruehstueck und er lud mich ein, das naechste Mal wieder zu kommen. Aber Kericho wird mich nicht wieder sehen!

1 Kommentar:

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