Freitag, 21. Februar 2014

Ein Mensch kann seinen Weg planen, seine Schritte aber lenkt der Herr (Sprueche 16,9)

Ach ja. Wer wollte Abenteuerurlaub? Den krieg ich!

Markus, Klaudi, Jacqui und Flo kamen also, um mich abzuholen und ich verabschiedete mich schweren Herzens von David und Wendy ("you are like an adopted child now. Let me know how you are doing because now I'm worrying as well.")
Die Fahrt war Recht unterhaltsam und fuehrte uns durch wunderschoene Landschaft. Wir fuhren gerade mitten im Nirgendwo, gegen Sonnenuntergang einen Berg hinauf, als Flo, der am Steuer sass, bemerkte: "Irgendwie wird der Motor schon wieder heiss." Und kaum war das ausgesprochen knallte es auch schon und dampfte ganz fuerchterlich! Flo riss nur noch das Steuer herum und kam rechts von der Strasse (es herrscht hier wohlgmerkt Linksverkehr) auf einem Schotterweg zum stehen. Das doofe daran war nur: Es war ein Huegel davor, also von der Strasse aus konnte man uns jetzt nicht mehr sehen...
Also erstmal Motorhaube aufgemacht und nachdem der Dampf abgezogen war, stellte sich heraus, dass der Radiaktorschlauch geplatzt war. Nichts neues fuer meine Reisefreunde, das Problem hatten sie schon beim alten Auto. Braucht man nur nen neuen Schlauch und dann laeuft der Karren wieder. Nur: Wie kommt man jetzt ohne Auto abends ins ca. 15 km entfernte Staedtchen. Haben die das Ersatzteil dann auch? Und schafft man es wieder zurueck zum Auto (zu trampen)? Wir stellten uns also schon darauf ein, mitten im nichts (illegal) zu zelten, als sich das erste Auto naeherte! Der hatte aber leider keine Ahnung von Autos, fuhr in die andere Richtung als wir wollten und bot uns nur an, den AA (der neuseelaendische ADAC) anzurufen, was er dann auch tat. Das einzige was die gelben Engel uns jedoch vorschlugen, war, den Wagen nach Turangi in die Werkstatt abschleppen zu lassen und dann dort am naechsten Tag zu reparieren. Na, der Deal kam fuer uns nicht in die Tuete, schliesslich wussten wir ja was das Problem war und was das abschleppen ohne Mitglied zu sein kostet, kann sich wohl jeder selbst ausmalen.
Also was nun? Rettung naht! Ein Jaeger auf dem Weg nach Haus! Nachdem wir erstmal sein Gewehr und Bilder, wie sein Hund ein Wildschwein zerfleischt, bewundern durften, rief der gute Bill bei der Werkstatt an, und bestellte das Ersatzteil fuer uns. Und dann meinte er, er schleppt uns jetzt zu seinem Haus ab und da koennen wir dann uebernachten. Am naechsten Tag will er dann die Jungs in die Werkstatt fahren, dass sie das Ersatzteil holen koennen, und dann koennen wir weiter! Hab ich schon erwaehnt, dass Neuseeland grandios ist?!

Die Fahrt war etwas skurios. Nicht nur, dass die Abschleppkette zweimal gerissen und uns gegen die Windschutzscheibe geknallt ist (nein, wir haben uns da hinten nicht wirklich sicher gefuehlt), aber der Weg dauerte auch eine ganze Weile. Und brachte uns immer weiter von der Hauptstrasse weg, mitten in den Wald. Wir scherzten schon, dass er uns wohl jetzt entfuehrt und alle umbringt. Dass sein Hund sowas drauf hat, hatten wir ja schon gezeigt bekommen.
Aber natuerlich war der liebe Bill und seine Maorifrau super nett. Sie wohnten wirklich mitten im nirgendwo. Aber ein Buschhaus hatten sie noch nebendran, und da durften wir es uns gemuetlich machen.  Wer kann schon sagen, dass er auf 5 Matrazen auf einmal schlafen durfte? Ich! Zwar diente uns mein Bett noch fuer diverse sehr witzige Flugtechniken (wisst ihr, wie schoen es ist, sich wie ein Kind aufs Bett zu schmeissen und dabei verschiedene Techniken anzuwenden?!) aber dann war es eine sehr bequeme Schlafunterlage. Prinzessin auf der Erbse.
Als Klo diente uns ein Plumpsklo und zum waschen benutzen wir das Wasser aus unseren Wasserflaschen. Aber hey, wir hatten ein Dach ueber dem Kopf und bei Kerzenschein Karten zu spielen waehrend der Regen draussen prasselt ist auch sehr gemuetlich!

Am naechsten Tag bekamen wir dann tatsaechlich das Ersatzteil und wir bekamen noch selbstgemachte Himbeermarmelade geschenkt bevor wir uns auf den Weg machten. Jedoch leider nicht in Richtung Berge - denn das Wetter hatte umgeschlagen und sollte auch die naechste Woche lang nicht besser werden. Keine guten Voraussetzungen fuer eine Wanderung ueber 7 Vulkane...
Also ging es wieder auf den Weg. Nach... ja, wohin eigentlich? Darueber waren wir uns selbst nicht so ganz im klaren und es gab so einige Diskussionen.

Bis der Weg auf einmal eine andere Wendung nahm.

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