Donnerstag, 13. Februar 2014

Waihi. Mein erster und einziger WWOOFing Platz.

Die Arbeit und Wohnsituation

Ich hab den Bus genommen, von Auckland nach Waihi, denn ich sollte um 16 Uhr im Ti Tree Cafe ankommen. Während der Busfahrt konnte ich die wunderschöne Landschaft genossen (habt ihr schon mal so grünes Gras wie auf der Coromandel-Halbinsel gesehen?!)
Die Ankunft war auch interessant. Ich marschierte so in das Café. Und Mel meinte so: Oh, wir dachten, du bist ein Junge. Also ganz sicher nicht. Zur Erleichterung von Hannah, meiner Mit-Wwooferin aus Amerika. Mit ihr sollte ich mir nämlich das Zimmer teilen. Tom, unser Boss, fuhr  mich dann erst mal zu seinem Haus, wo ich Bekanntschaft mit Monkey, der fetten schwarzen Katze machte, die die folgende Woche mein Bett blockierte und mir ihre Flöhe überlassen hat. Fühlt sich echt toll an, danke Monkey. :/
Später lernte ich dann auch noch die anderen beiden Mitwoofer kennen, Oskar und Daniela aus Mexiko. Die verschwanden aber schon 3 Tage später, da sie mit Tom nicht so klar kamen. Auch für mich war er eine kleine Herausforderung. Aber dazu später mehr.
Die Arbeit war ganz in Ordnung. Kam immer darauf an, zu was man morgens abkommandiert wurde. Es gab 3 verschiedene Optionen, entweder Tellerwäscher und Geschirrabräumer - mittlere Wahl, im Eisstand stehen - ganz schlechte Option, da totlangweilig, bedienen - fast perfekt, außer dass das "Tischnummervergabesystem" hier etwas seltsam ist: jeder bekommt bei der Selbstbestellung einen Buchstaben und natürlich setzen sich die Leute immer wo anders hin. Nun hatten wir aber 2 verschiedene Räume sowie eine Terrasse und man stand schon immer etwas bescheuert da, während man auf jeden Tisch geschaut hat, wer denn wohl den Buchstaben hat. Solange man in der winzigen Küche war, musste man sich mit der sehr launischen argentinischen Köchin rumschlagen, der man nie etwas recht machen konnte und verständlicherweise auch immer im Weg stand, selbst wenn man über dem Spülbecken hing,...
Weihnachten war dieses Jahr somit auch sehr interessant. Dank dem warmen Wetter hat sich weder bei mir noch bei Hannah Weihnachtsgefühl eingestellt. Wir wollten das Haus aber trotzdem dekorieren und haben aus weißem Papier Schneeflocken gebastelt sowie die Kugeln vom Weihnachtsbaum aus dem Café mitgenommen (den Weihnachtsbaum selbst durften wir leider nicht mitnehmen...) und ich dachte mir, was wäre Weihnachten denn ohne Plätzchen und habe den ganzen Nachmittag damit verbracht, Plätzchen zu backen, was meine neuseeländischen Freunde und Hannah sehr gefreut hat. An Heiligabend, der ja hier gar kein besonderer Tag ist, saßen wir dann draußen auf der Terrasse und haben Plätzchen gegessen und die anderen haben Bier getrunken und dann sind wir irgendwann ins Bett.
Am nächsten Morgen bekamen wir dann sogar ein kleines Weihnachtsgeschenk von Tom - eine neuseeländische Kette samt nettem Schächtelchen - und er führte uns zum Essen aus. Dort gabs ein Weihnachtsmenü mit Vorspeise von einer speziellen spanischen "Tomatensuppe", zweiter Gang war Truthahn (Hannah konnte nicht glauben, dass ich noch nie Truthahn gegessen habe) mit Kartoffeln und Kumara, der neuseeländischen Süßkartoffel, zum Nachtisch dann Schokoladenkuchen mit Schokoeiskugel und Erdbeeren und schließlich noch ein Mincepie und Kaffee. Ja, ich war danach sehr satt!

So, warum Tom herausfordernd war? Nun ja, er hatte wohl ein kleines Alkoholproblem, oder wie erklärt es sich sonst, dass er jeden Abend betrunken war, und nicht mal in seinem eigenen Cafe zum arbeiten erschien, wenn wir unterbesetzt waren? Wwoofer waren bei ihm wohl ganz einfach billige Arbeitskräfte, jede Woche neue. Kann man schon verstehen, dass die 3 einzigen Festangestellten davon angepisst waren, dauernd jemand neues einzulernen (wobei nur die Köchin nicht nett zu uns war). Das Haus war einfach ein Saustall, was Hannah und mich so sehr gestört hat, dass wir ständig am putzen, kehren und abspülen waren, was aber als selbstverständlich genommen wurde und nicht zu unseren Arbeitsstunden dazu gerechnet.

Warum ich trotzdem 9 Tage lang geblieben bin? Nun ja, einerseits war es sehr schwierig, Tom klar zu machen, dass man gehen möchte, ohne dass er völlig ausrastet und vielleicht deine ganzen Sachen in seinem Zimmer einsperrt. Zum anderen fand am 28. Dezember das Konzert von Xavier Rudd in Waihi Beach statt, zu dem ich unbedingt wollte und für das Tom allen seinen Mitarbeitern Karten geschenkt hatte.

Das Konzert war auch spitze! Aber so sehr betrunken wie Tom danach hab ich wohl noch nie jemanden erlebt...zum Glück hatte ich mir für den nächsten Tag schon ausgehandelt, dass ich Waihi verlassen darf :)

Die Freizeit
Freizeit ist immer toll. Einmal fuhren wir zum wunderschönen Waihibeach, ein andermal in ein abgelegenes Gebiet in der Natur, in der es faszinierende Bäume und Vögel gibt, die nur in Neuseeland vorkommen. Oder wir genossen einfach Spaziergänge durch den kleinen Ort und schauten uns die Goldmine an. Waihi ist eine der ältesten Städte in Neuseeland, wegen dem Goldvorkommen. In der Mine baut eine amerikanische Gesellschaft immer noch ab. In einigen Jahren soll über der Narbe ein Freizeitpark entstehen...

Ich kann gar nicht alles erzählen, wie es da so war und wen ich alles kennen gelernt habe. Am besten fragt ihr mich einfach, wenn ich wieder da bin, falls ihr noch mehr wissen wollt ;)

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