Zusammen mit Thomas, Dennis und Abit wollten wir
anderen 4 uns auf den Weg in den Nationalpark machen. Dafuer konnten wir das
Auto schon am Tag zuvor von einem Afrikaner im Ort mieten und hatten vor uns
mit dem Toyota also am Karfreitag in die Kyaninga Lodge zu begeben, in der
meine “WG” und ich schon ein paar Tage zuvor gewesen waren und wo es
unglaublich schoen ist. Die Lodge ist ca 12 Kilometer ausserhalb der Stadt und
was sie so einzigartig macht ist ihre Lage: Weit und breit keine Haeuser, nur
gruene Kraterhuegel und das beste: Ein tuerkisblauer See, der bilharziafrei
ist! Der See war auch wieder unser Ziel, denn er liegt ca 300 Meter einige
Treppen nach unten und von der Lodge aus wird man nicht gesehen, wenn man sich
auf deren Plattform im Wasser gemuetlich sonnt. Bis wir endlich loskamen
verging wieder ewig viel Zeit. Ja, wir sind in Afrika, zu Zeitangaben muss man
grundsaetzlich 3 Stunden hinzufuegen... So hatte naemlich Abit seine Kamera bei
nem Freund am anderen Ende der Stadt, wo wir noch hinfahren mussten. Und wir
hatten nicht mit den Katholiken gerechnet, die in einer riessigen Menge, jeder
mit einem Kreuz bewaffnet, durch die Stadt zogen und den Verkehr behinderten. Und
zu guter Letzt reichte der Sprit auch nicht bis zur Tankstelle, sodass wir alle
ausstiegen und schieben mussten. Ein amuesierender Anblick fuer alle Afrikaner
war: 5 Mzungus rennen hinter einem Auto her, Jolien sitzt drin und filmt und
unser Afrianer laeuft nur mit einer Hand zur Zierde am Auto mit :D
Doch als wir dann endlich mal ankamen, hatten wir Pech: Die Lodge war ueber
Ostern fuer Tagesbesucher geschlossen. Aber wenn man was wirklich will, kriegt
man es natuerlich auch. So mussten wir zwar zunaechst eine noch schlechtere
Strasse entlang fahren um dann noch einige Felder zu ueberqueren und einen
steilen Weg nach unten laufen, nur um dann festzustellen, dass es auf der
anderen Seite des Sees nicht so schoen ist und wir uns entlang des Kraters auf
Kyaninga Grundstueck begaben und uns ganz Heimlich nach unten zur Plattform
schlichen. Doch bis wir das mal geschafft hatten war ne ganze Weile vergangen,
denn 7 verschiedene Meinungen sind nicht so einfach unter einen Hut zu bekommen
und schliesslich siegte der Gruppenzwang, dass uns Jolien und der beleibte Abit
zum See folgten, nachdem Soetkin, Matt und ich ihnen von der Plattform aus ans
andere Ufer zuwinkten und auch Dennis und Thomas kurz darauf
auftauchten.Natuerlich bemerkte uns niemand und wir hatten den ganzen,
zunaechst verregneten und dann doch sonnigen Nachmittag fuer uns alleine und
genossen ihn sichtlich mit schwimmen und selbst gemachter Pizza essen. J
Und dann ging es am Karsamstag also los in den Nationalpark – noch ohne irgend
eine weitere Planung und ohne Unterkunft, denn alle die
fuer uns bezahlbar gewesen waren waren ausgebucht und mit unserer afrikanischen
Laessigkeit, die wir uns mittlerweile alle angewoehnt hatten hofften wir
einfach, noch was zu finden, was uns dank Abit auch gelang: Wir hatten eine
mega geniale Lodge mit jeweils 2 Personen in eine eigene “Huette” mit eigenem
Badezimmer. Und ein mega geniales
Abendessen sowie Fruehstueck waren auch insklusive! Den Preis verrat ich euch
nicht, ihr wuerdet nur gruen und gelb vor Neid werden :D Der eigentliche Preis
war 150 Dollar pro Nacht, nur so um auszudruecken in was fuer einer Luxuslodge
wir untergekommen waren ;)
Auch die Autofahrt war ein kleines Abenteuer, denn bereits nach einer halben Stunde wurden wir von Polizisten gestoppt. Die stehen hier immer am Strassenrand, also dachten wir uns nichts dabei. Doch dann wurden wir darauf hingewiesen, dass wir keinen Versicherungsaufkleber an der Scheibe haben. Also das ganze Auto durchsuchen und den Besitzer des Wagens anrufen. Verdammt, er hat keine Versicherung. Das sagten wir den Polizisten natuerlich nicht, sondern versuchten uns rauszureden (und Soetkin versuchte weiblichen Charme spielen zu lassen, was leider nicht ganz klappte). Wir schafften es schliesslich, nur 20 000 USD (6 Euro) Korruptionsgeld bezahlen zu müssen (davon liessen sie sich nicht abbringen...) und weiter zu fahren. Dauer der Angelegenheit? Ca ne halbe Stunde. Doch damit war das Problem noch nicht behoben, schliesslich hatten wir immer noch keine Versicherung und hier stehen echt super viele Verkehrspolizisten am Strassenrand. Und ja, wir wurden JEDES MAL gestoppt. Doch wir hatten eine neue Taktik entwickelt und erinnerten uns an Madagaskar: "Smile and wave, boys, smile and wave!" Und ob ihrs glaubt oder nicht, die Taktik funktionierte und wir wurden sofort ohne weitere Kontrolle weitergewunken :)
Schon auf der Fahrt zum Nationalpark sahen wir nicht weit von der Strasse
entfernt eine Elefantenherde!
Im Park begaben wir uns am spaeten Nachmittag
nach einem fuellenden Mittagessen auf ein Boot, das den Kazinga Channel
entlang fuhr und es war wirklich genial! Wir waren fast alleine auf dem Boot
und sahen unzaehlige Nilpferde, einige Krokodile, Bueffel, Chameleons und wahnsinnig
schoene Voegel! Ganz zu schweigen von der genialen Natur J
Den Abend verbrachten wir nach dem genialen Buffetabendessen am Lagerfeuer mit
guten Gespraechen, in den Himmel
schauend um Sternschnuppen zu sehen. Was sich aber nach einiger Zeit als Fireflies
herausstellte. So ein Mist :D
Am naechsten Morgen gings dann ganz frueh los, damit wir die Tiere im
Morgengrauen erwischen konnten. Doch mit unserem Guide hatten wir nicht ganz so
grosses Glueck. Sagen wir mal, jeder im Auto hatte mehr Ahnung als er. Seine
Standartantwort, wenn wir ihn etwas fragten war: “That one I`m not so sure
about.” Aber er brachte uns wenigstens zu den Plaetzen mit den Tieren. Ob
geplant oder Zufall ist allerdings nicht so ganz sicher :D
Unser Auto war ja die liebe Rosi, ein Familienvan, fuer ne Safari jetzt nicht
unbedingt das praktischste Auto. Aber Thomas meisterte es geschickt, die
Wasserloecher und matschigen Strassen zu umfahren, auch wenn wir die Regeln im
Nationalpark nicht auszusteigen deswegen nicht ganz befolgten. Aber fuer uns
gelten ja sowieso eigene Regeln und so fuhren wir mit offener Tuer und einer
hing aus dem Beifahrerfenster waehrend 3 Leute in der ersten “Reihe” sassen.
Ja, wir sind schon Afrikaner geworden. Den Guide verfrachteten wir ganz nach
hinten, nachdem wir seine Unnuetzlichkeit festgestellt hatten :D
Wir sahen Loewen! (Ja, wir hatten die Autotuer immer noch offen, fiel uns
hinterher auf ;)) Ausserdem ein paar Waterbucks, viele Antilopen, eine
sprintende Hyaene und einige alte einsame Elefanten (wobei der letzte, den wir
sahen, wieder fuer einen Lacher sorgte. Dazu gleich mehr!)
Auf der Suche nach Leoparden jedoch waren wir nicht erfolgreich, wobei unser
Guide jedoch immer wieder sagte: “Let the door closed, we expect leopards
here.” Wir nahmen ihn jedoch nicht wirklich ernst, denn Waterbucks grasten ganz
enspannt in der Naehe und ein Hirte trieb seine Kuhherde vor sich her. Aber
klar, da kommt gleich ein Leopard aus dem Gebuesch gesprungen :D
Wir fuhren auch in ein Dorf am See, um nochmal die Hippos, diesmal ganz nahe zu
sehen. Dabei wollte mich mal wieder ein Afrikaner heiraten – Abit weiss die
ganze Geschichte, da sie sich auf Luganda unterhalten haben und er mit ins
Gespraech eingestiegen ist und er hatte wahnsinnig Spass dabei, die Geschichte
zum Besten zu geben bis ich ihn endlich zum schweigen gebracht habe, denn alles
wollte ich gar nicht wissen… Das war dann der Spass Abits und Thomas mich damit
immer wieder aufzuziehen :P
So, nun zu dem witzigen Elefant: Der stand da so einsam rum und wir fotografierten
ihn und Jolien meinte, sie will ihn adoptieren. Daraufhin setzte sich der
Elefant in Bewegung und kam immer naeher zu uns ran. Wir standen natuerlich
ausserhalb des Autos und beobachteten wie er sich uns immer mehr naeherte:
“He`s coming, he`s coming!” Was fuer eine Wirkung diese Worte haben. Wir fanden
uns zu 5. auf der 3er Sitzbank wieder und konnten deshalb die Tuer nicht
schliessen. Als uns das Desaster (und der entfernte Elefant) bewusst wurde,
konnten wir gar nicht anders als zu lachen. Ganz besonders, nachdem wir
feststellten, wer die meiste Panik gehabt hatte: Unser Guide hatte sich als
erstes ganz nach hinten ins Auto gerettet :D
Den Nachmittag verbrachten wir dann noch am nahe gelegenen Salzsee und fuhren
dann wieder zurueck nach Fort Portal, wobei wir jedoch einen Fotostopp am
Aequator einlegten sowie einne Zwangsstopp in Kasese, da wir einen platten
Reifen hatten. Als wir noch in einem kleinen Dorf an den Staenden einkauften
mussten Soetkin und ich vor einem betrunkenen Mann fliehen, der uns heiraten
wollte und kaum im Auto (waehrend wir noch auf Abit warteten) mussten wir uns
von einem Afrikaner anhoeren, dass wir for free essen, weil wir nicht den Acker
umgraben :P
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