Mittwoch, 30. April 2014

Ostern bei den wilden Tieren - Queen Elizabeth Nationalpark

Zusammen mit Thomas, Dennis und Abit wollten wir anderen 4 uns auf den Weg in den Nationalpark machen. Dafuer konnten wir das Auto schon am Tag zuvor von einem Afrikaner im Ort mieten und hatten vor uns mit dem Toyota also am Karfreitag in die Kyaninga Lodge zu begeben, in der meine “WG” und ich schon ein paar Tage zuvor gewesen waren und wo es unglaublich schoen ist. Die Lodge ist ca 12 Kilometer ausserhalb der Stadt und was sie so einzigartig macht ist ihre Lage: Weit und breit keine Haeuser, nur gruene Kraterhuegel und das beste: Ein tuerkisblauer See, der bilharziafrei ist! Der See war auch wieder unser Ziel, denn er liegt ca 300 Meter einige Treppen nach unten und von der Lodge aus wird man nicht gesehen, wenn man sich auf deren Plattform im Wasser gemuetlich sonnt. Bis wir endlich loskamen verging wieder ewig viel Zeit. Ja, wir sind in Afrika, zu Zeitangaben muss man grundsaetzlich 3 Stunden hinzufuegen... So hatte naemlich Abit seine Kamera bei nem Freund am anderen Ende der Stadt, wo wir noch hinfahren mussten. Und wir hatten nicht mit den Katholiken gerechnet, die in einer riessigen Menge, jeder mit einem Kreuz bewaffnet, durch die Stadt zogen und den Verkehr behinderten. Und zu guter Letzt reichte der Sprit auch nicht bis zur Tankstelle, sodass wir alle ausstiegen und schieben mussten. Ein amuesierender Anblick fuer alle Afrikaner war: 5 Mzungus rennen hinter einem Auto her, Jolien sitzt drin und filmt und unser Afrianer laeuft nur mit einer Hand zur Zierde am Auto mit :D
Doch als wir dann endlich mal ankamen, hatten wir Pech: Die Lodge war ueber Ostern fuer Tagesbesucher geschlossen. Aber wenn man was wirklich will, kriegt man es natuerlich auch. So mussten wir zwar zunaechst eine noch schlechtere Strasse entlang fahren um dann noch einige Felder zu ueberqueren und einen steilen Weg nach unten laufen, nur um dann festzustellen, dass es auf der anderen Seite des Sees nicht so schoen ist und wir uns entlang des Kraters auf Kyaninga Grundstueck begaben und uns ganz Heimlich nach unten zur Plattform schlichen. Doch bis wir das mal geschafft hatten war ne ganze Weile vergangen, denn 7 verschiedene Meinungen sind nicht so einfach unter einen Hut zu bekommen und schliesslich siegte der Gruppenzwang, dass uns Jolien und der beleibte Abit zum See folgten, nachdem Soetkin, Matt und ich ihnen von der Plattform aus ans andere Ufer zuwinkten und auch Dennis und Thomas kurz darauf auftauchten.Natuerlich bemerkte uns niemand und wir hatten den ganzen, zunaechst verregneten und dann doch sonnigen Nachmittag fuer uns alleine und genossen ihn sichtlich mit schwimmen und selbst gemachter Pizza essen.
J

Und dann ging es am Karsamstag also los in den Nationalpark – noch ohne irgend eine 
weitere Planung und ohne Unterkunft, denn alle die fuer uns bezahlbar gewesen waren waren ausgebucht und mit unserer afrikanischen Laessigkeit, die wir uns mittlerweile alle angewoehnt hatten hofften wir einfach, noch was zu finden, was uns dank Abit auch gelang: Wir hatten eine mega geniale Lodge mit jeweils 2 Personen in eine eigene “Huette” mit eigenem Badezimmer. Und  ein mega geniales Abendessen sowie Fruehstueck waren auch insklusive! Den Preis verrat ich euch nicht, ihr wuerdet nur gruen und gelb vor Neid werden :D Der eigentliche Preis war 150 Dollar pro Nacht, nur so um auszudruecken in was fuer einer Luxuslodge wir untergekommen waren ;)
Auch die Autofahrt war ein kleines Abenteuer, denn bereits nach einer halben Stunde wurden wir von Polizisten gestoppt. Die stehen hier immer am Strassenrand, also dachten wir uns nichts dabei. Doch dann wurden wir darauf hingewiesen, dass wir keinen Versicherungsaufkleber an der Scheibe haben. Also das ganze Auto durchsuchen und den Besitzer des Wagens anrufen. Verdammt, er hat keine Versicherung. Das sagten wir den Polizisten natuerlich nicht, sondern versuchten uns rauszureden (und Soetkin versuchte weiblichen Charme spielen zu lassen, was leider nicht ganz klappte). Wir schafften es schliesslich, nur 20 000 USD (6 Euro) Korruptionsgeld bezahlen zu müssen (davon liessen sie sich nicht abbringen...) und weiter zu fahren. Dauer der Angelegenheit? Ca ne halbe Stunde. Doch damit war das Problem noch nicht behoben, schliesslich hatten wir immer noch keine Versicherung und hier stehen echt super viele Verkehrspolizisten am Strassenrand. Und ja, wir wurden JEDES MAL gestoppt. Doch wir hatten eine neue Taktik entwickelt und erinnerten uns an Madagaskar: "Smile and wave, boys, smile and wave!" Und ob ihrs glaubt oder nicht, die Taktik funktionierte und wir wurden sofort ohne weitere Kontrolle weitergewunken :)


Schon auf der Fahrt zum Nationalpark sahen wir nicht weit von der Strasse entfernt eine Elefantenherde!
Im Park begaben wir uns am spaeten Nachmittag  nach einem fuellenden Mittagessen auf ein Boot, das den Kazinga Channel entlang fuhr und es war wirklich genial! Wir waren fast alleine auf dem Boot und sahen unzaehlige Nilpferde, einige Krokodile, Bueffel, Chameleons und wahnsinnig schoene Voegel! Ganz zu schweigen von der genialen Natur
J

Den Abend verbrachten wir nach dem genialen Buffetabendessen am Lagerfeuer mit guten Gespraechen,  in den Himmel schauend um Sternschnuppen zu sehen. Was sich aber nach einiger Zeit als Fireflies herausstellte. So ein Mist :D

Am naechsten Morgen gings dann ganz frueh los, damit wir die Tiere im Morgengrauen erwischen konnten. Doch mit unserem Guide hatten wir nicht ganz so grosses Glueck. Sagen wir mal, jeder im Auto hatte mehr Ahnung als er. Seine Standartantwort, wenn wir ihn etwas fragten war: “That one I`m not so sure about.” Aber er brachte uns wenigstens zu den Plaetzen mit den Tieren. Ob geplant oder Zufall ist allerdings nicht so ganz sicher :D
Unser Auto war ja die liebe Rosi, ein Familienvan, fuer ne Safari jetzt nicht unbedingt das praktischste Auto. Aber Thomas meisterte es geschickt, die Wasserloecher und matschigen Strassen zu umfahren, auch wenn wir die Regeln im Nationalpark nicht auszusteigen deswegen nicht ganz befolgten. Aber fuer uns gelten ja sowieso eigene Regeln und so fuhren wir mit offener Tuer und einer hing aus dem Beifahrerfenster waehrend 3 Leute in der ersten “Reihe” sassen. Ja, wir sind schon Afrikaner geworden. Den Guide verfrachteten wir ganz nach hinten, nachdem wir seine Unnuetzlichkeit festgestellt hatten :D

Wir sahen Loewen! (Ja, wir hatten die Autotuer immer noch offen, fiel uns hinterher auf ;)) Ausserdem ein paar Waterbucks, viele Antilopen, eine sprintende Hyaene und einige alte einsame Elefanten (wobei der letzte, den wir sahen, wieder fuer einen Lacher sorgte. Dazu gleich mehr!)
Auf der Suche nach Leoparden jedoch waren wir nicht erfolgreich, wobei unser Guide jedoch immer wieder sagte: “Let the door closed, we expect leopards here.” Wir nahmen ihn jedoch nicht wirklich ernst, denn Waterbucks grasten ganz enspannt in der Naehe und ein Hirte trieb seine Kuhherde vor sich her. Aber klar, da kommt gleich ein Leopard aus dem Gebuesch gesprungen :D
Wir fuhren auch in ein Dorf am See, um nochmal die Hippos, diesmal ganz nahe zu sehen. Dabei wollte mich mal wieder ein Afrikaner heiraten – Abit weiss die ganze Geschichte, da sie sich auf Luganda unterhalten haben und er mit ins Gespraech eingestiegen ist und er hatte wahnsinnig Spass dabei, die Geschichte zum Besten zu geben bis ich ihn endlich zum schweigen gebracht habe, denn alles wollte ich gar nicht wissen… Das war dann der Spass Abits und Thomas mich damit immer wieder aufzuziehen :P

So, nun zu dem witzigen Elefant: Der stand da so einsam rum und wir fotografierten ihn und Jolien meinte, sie will ihn adoptieren. Daraufhin setzte sich der Elefant in Bewegung und kam immer naeher zu uns ran. Wir standen natuerlich ausserhalb des Autos und beobachteten wie er sich uns immer mehr naeherte: “He`s coming, he`s coming!” Was fuer eine Wirkung diese Worte haben. Wir fanden uns zu 5. auf der 3er Sitzbank wieder und konnten deshalb die Tuer nicht schliessen. Als uns das Desaster (und der entfernte Elefant) bewusst wurde, konnten wir gar nicht anders als zu lachen. Ganz besonders, nachdem wir feststellten, wer die meiste Panik gehabt hatte: Unser Guide hatte sich als erstes ganz nach hinten ins Auto gerettet :D

Den Nachmittag verbrachten wir dann noch am nahe gelegenen Salzsee und fuhren dann wieder zurueck nach Fort Portal, wobei wir jedoch einen Fotostopp am Aequator einlegten sowie einne Zwangsstopp in Kasese, da wir einen platten Reifen hatten. Als wir noch in einem kleinen Dorf an den Staenden einkauften mussten Soetkin und ich vor einem betrunkenen Mann fliehen, der uns heiraten wollte und kaum im Auto (waehrend wir noch auf Abit warteten) mussten wir uns von einem Afrikaner anhoeren, dass wir for free essen, weil wir nicht den Acker umgraben :P

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