Mittwoch, 30. April 2014

FORT PORTAL


Ich war dann also im Yes-Hostel, was schlicht ist, aber ueber den Luxus verfuegt, den sich ein Rucksackreisender nur wuenschen kann: sauberer Sanitaerbereich mit WARMEN Duschen, ein Book Exchange; ein kostenloser Computer (welcher jedoch unglaublich langsam war dass selbst bolivianische Computer dagegen sprinteten – ausserdem war so oft Stromausfall, dass er eigentlich nutzlos war :D) sowie eine Kueche und ein Bereich zum Waesche waschen! Was will man mehr?! Andere Reisende… Die waren hier jedoch rar. Doch ich freundete mich mit Phiona, der Tochter der Hostelbesitzerin an, die genauso alt ist wie ich.
Am 2. Tag, den ich in Fort Portal war kam David. David ist ein Missionar aus Texas, der vor ein paar Tagen nach Uganda gekommen war und er sprach mich am Hostel an. Er war gerade die Einfahrt in den Hostelgarten (von dem aus man uebrigens einen tollen Blick auf die Rwendzori Berge hat) gekommen, als ich etwas aus meinem Zelt holte und wir unterhielten uns woraufhin er mich einlud, in den kommenden Tagen doch mal ihn und seinen indischen Freund besuchen zu kommen.
Tags drauf machten Phiona und ich uns dann zu den Amabeere Hoehlen auf – mit einem Boda. Gut, dass man zwar mit einer Afrikanerin unterwegs ist, die jedoch auch keine Ahnung hat, wohin wir denn muessen. Und dankenswerterweise unser Fahrer auch nicht – was er aber erst zugab, als wir mitten im Nirgendwo auf einem Trampelpfad standen nachdem wir zuvor ueber matschige Trampelpfade geholptert waren und bei jedem steileren Stueck absteigen mussten, damit es das Motorrad ohne umzukippen nachoben schafft. War ziemlich witzig. Naja, wir standen dann da so und ein einheimischer erklaerte uns, dass wir nur dem Pfad folgen braeuchten und dann waeren wir am Ziel. Aha. Nach nochmal ca einer halben Stunde laufen, mit Raetselraten,  wo den der Pfad geblieben ist kamen wir tatsaechlich an. Und dann wollte die gute Frau doch tatsechlich 25 000 Shillings von mir , weil ich ein Mzungu bin. Spinn ich, 8 Euro zu zahlen nur um Hoehlen zu sehen? Nach ein bisschen diskutieren und ihr bestatigen; dass ich wirklich kein Ami bin ging sie um 10 000 Shillings runter. Zwar nicht mein Wunschpreis, aber immerhin 3 Euro weniger. Die Hoehlen waren nicht besonders spektatkulaer aber es war witzig hinter einem Wasserfall zu stehen
J
Auf dem Rueckweg sahen wir uns noch einen Kratersee (von denen es hier unglaublich viele gibt) an und machten uns dann auf den Fussmarsch, wobei wir an der Universitaet “Mountains of the Moon” mitten im nichts vorbeikamen, wo Phiona David entdeckte; der uns zu seiner Biblestudy einlud, die sofort begann. Also lauschten wir seinen Ausfuehrungen ueber eine gute Beziehung mit Jesus und lernten die anderen Studenten kennen.
Dann stiegen Phiona und ich in den Universitaetsbus, der uns ruckelnd zurueck nach Boma brachte. Und abends lud mich David ein, mit ihm und Mervin (dem Inder) zu essen, was echt nett war. Und danach schauten wir uns noch einen Film an, wo sie auch ihre Nachbarn einluden: Eine Schwedin, Sara, aus der Nachbarwohnung sowie zwei belgische Maedls aus der unteren Wohnung – Soetkin und Jolien – die hier gerade ihr Praktikum im Krankenhaus machen, da sie in ihrem letzten Ausbildungsjahr fuer Krankenschwester sind und Matt, Soetkins Freund, der gerade zu Besuch ist.
2 Tage spaeter hab ich David und Mervin nochmal besucht und da kam Soetkin hoch um nach Milch zu fragen und lud mich ein, doch bevor ich gehe bei ihnen vorbei zu schauen. Und das tat ich dann auch und waehrend ich mich mit ihnen unterhielt kamen wir darauf, dass ich jetzt gehen muesse, bevor es dunkel wird, da ich auch noch mein Zelt vom Wasser befreien musste (Regenzeit und bolivianisches Zelt ist keine so gute Kombination – die Naechte davor hatte mir Phionas Mutter netterweise erlaubt, im “Aufenthaltsraum” mein Zelt aufzustellen). Da meinte Jolien, dass ich gern bei ihnen schlafen koenne, wenn ich will, da sie noch ein extra Bett haben. Nichts lieber als das! Ich holte mir also schnell meine Uebernachtungssachen aus dem Zelt und dann kochten wir gemeinsam (wobei ich mir ziemlich boese in den Finger schnitt – belgische Messer sind scharf! Wie die Verletzung genau aussah erspar ich euch lieber, selbst die Krankenschwestern waren verzweifelt was sie denn tun sollten und ich hab jetzt 3 Wochen spaeter immer noch ein deutliches Zeichen der Verletzung – aber es hat sich wenigstens nicht infiziert, wovor ich hier in Afrika doch ein bisschen Panik hatte)
Und dann blieb ich. Irgendwie hatte sich das so ergeben.
Am Tag nach meiner ersten Nacht bei den Belgiern gingen wir mit Sara und nem kenianischen Freund von ihr zum See Saka in der Naehe der Uni. Doof nur, dass es genau dann mega zu regnen anfing als wir ausserhalb des kleinen Dorfes mitten im Nichts waren. Klatschnass ist gar kein Ausdruck fuer das was wir waren
J
Als wir wieder an die Uni kamen und gerade ueberlegten, wie wir denn jetzt am besten zurueck nach Boma (das Viertel in dem wir in Fort Portal wohnen) kommen koennen, trafen wir 2 belgische Jungs – Thomas und Dennis – die hier gerade fuer nen Monat studieren und uns zum Abendessen einluden. Dann erklommen wir noch einen Kraterhuegel von dem aus man einen wahnsinnig schoenen Ausblick auf den See Saka hatte und fuhren dann mit dem rumpelnden Unibus wieder zurueck.

Der Abend mit Thomas, Dennis, Abit (ein Ugander der 6 Monate in Belgien studiert hat und fuer Thomas und Dennis Projekt “verantwortlich” ist) sowie Devine (eine Freundin Abits die gerade aus Kampala zu Besuch war) sollte einer von vielen werden und wir hatten ziemlich viel Spass waehrend Dennis versuchte uns Salsaunterricht zu geben :D

Es ist so unglaublich viel passiert hier, ich weiss echt nicht, wie ich es in Kurzform verpacken soll. Wir unternahmen fast taeglich was mit dne Jungs und ich durfte mir als einzige Deutsche ziemlich viele Deutsch”feindliche” Witze von Thomas und Abit anhoeren, die aber ehrlicherweise meist ziemlich witzig waren. Ich kam sogar zu der Ehre, dass sie mich als einzig nette Deutsche bewerteten und mich nach Belgien zum studieren entfuehren wollen :D Hollaendisch bzw flaemisch ist wirklich gar nicht so schwer, ich ueberraschte sie immer wieder, indem ich mich in ihre Gespraeche mit einbrachte – naja, auf englisch dann, denn sprechen kann  ichs noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, nicht wahr.
Wir hatten auch 2 mal ein Barbecue und das erste Mal waren unglaublich viele Deutsche
da, die hier volunteeren. Arrogante Deutsche, die nur unter sich blieben und deutsch redeten. Und natuerlich alle bayernfeindlich waren… Was die Belgier nun wieder als Anlass nahmen, mich als Belgierin aufzunehmen J

Auch besuchten wir Father Tom, ein Priester, der fuer Soetkin und Jolien hier verantwortlich ist und mit einer Inderin verheiratet ist. Deren 2 kleinen Kinder sind unglaublich suess!

Und wir waren bei den Suedkoreanern, die auch im selben Gebaeude wohnen wie wir, zum essen eingeladen. Jolien und ich mussten uns ziemich zusammen reissen, nicht dauernd zu lachen, denn alles was wir erzaehlten wurde von einem langen “oooooohhhh” der 3 asiatischen Maedls begleitet :D Aber sie sind unglaublich nett und das Essen war richtig lecker!
Wir unternahmen auch einige Ausfluege gemeinsam: 

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